So führen Sie richtig
Führungsstile: Mitarbeitermotivation von heute
- Eine Führungskraft besitzt zwar den Willen zur Führung, aber weniger als Boss, sondern vielmehr als Coach und Mentor.
- Ein moderner Führungsstil schenkt Vertrauen als Vorschuss. Vertrauen schafft bei Mitarbeitern Selbstvertrauen und Zuversicht.
- Gute Führungskräfte müssen Menschen mögen und Interesse an ihren Mitarbeitern und deren Entwicklung besitzen.
Die Antworten auf die vielfältigen Herausforderungen der Arbeitswelt haben auf breiter Front dazu geführt, dass Manager heute das Thema "FührungFührung" auf eine neue Weise angehen und umsetzen müssen. Viel stärker als früher müssen Führungskräfte Mitarbeiter und Kollegen mitnehmen und deren Ansprüchen gerecht werden. Alles zu Führung auf CIO.de
Auch der enorme Druck seitens der Arbeitsmärkte zwingt zum Umdenken. Gute Mitarbeiter, die sich nicht eingebunden und Wert geschätzt fühlen, sind schnell weg. Der "War for Talents" hat längst begonnen und braucht mehr Sensibilität, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit beim Führungsstil.
7 Ratschläge für moderne Führung
So führen Sie heute richtig:
Der lange Zeit vorherrschende "Command & Control" Stil ist ein Auslaufmodell. Gute Leute wollen auf Augenhöhe und mit Respekt behandelt werden. Moderne Führungskräfte führen kollegial, ohne auf ihre Macht zu pochen, sie kommunizieren ihre Entscheidungen und binden ihr Team mit ein.
Es ist die Aufgabe der Vorgesetzten, die Kultur des Unternehmens und seine Werte zu verkörpern und damit als Vorbild zu dienen. Die persönliche Haltung muss hierbei mit den Werten des Unternehmens in Einklang stehen. Nur so entsteht Glaubwürdigkeit und Authentizität und schafft Autorität und Gefolgschaft bei der Mannschaft. So nehmen gute Führungskräfte ihre Leute mit auf die Reise zu geschäftlichem Erfolg.
Ein moderner Führungsstil schenkt Vertrauen und zwar im Vorfeld als Vorschuss. Verantwortung wird delegiert. Führungskräfte schätzen die Qualifikation und das Potenzial ihrer Mitarbeiter. Dazu gehört dann auch eine gewisse Toleranz bei Fehlern. Das Gegenteil, mit Druck zu führen und Fehler zu bestrafen, funktioniert heute nur noch begrenzt. Vertrauen schafft bei den Mitarbeitern Selbstvertrauen und Zuversicht.
Moderne Führungskräfte sprechen die Generation Y und Z an, sie müssen also gleichzeitig auf die unterschiedlichen Bedürfnisse mehrerer Generationen eingehen. Sie funktionieren deshalb selbst digital und nutzen entsprechende Tools und Plattformen. Sie wissen, dass junge Leute nicht mehr nur über Geld und Aufstieg zu motivieren sind, sondern über Freude an der Arbeit und Begeisterung. Die Arbeit muss auch das Element "Sinn stiftend" abdecken, das stellt zwischen der Generation Y und Z und dem Unternehmen die nötige Identität her. Führungskräfte haben diesen Prozess zu moderieren.
Auch wenn individuelle Leistung notwendig ist: Das Team ist heute viel wichtiger als früher. Dazu müssen Führungskräfte partnerschaftlich, nicht hierarchisch agieren. Sie müssen Teams aus Einzelpersonen mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Charakteren, fachlichen Backgrounds und Nationalitäten zusammenstellen und effektiv führen. Dazu gehört auch, die Teammitglieder bei ihren Stärken abzuholen, auf diese zu fokussieren und Kollaboration untereinander zu fördern.
Um als starke Führungsfigur wahrgenommen zu werden, bedarf es eines bestimmen "Mindsets": Moderne Manager besitzen den Willen zur Führung, aber weniger als "Boss", sondern vielmehr als Coach und Mentor. Sie wollen Talente entdecken und fördern. Dazu gehört aber auch immer noch die Fähigkeit, im Zweifel alleine Entscheidungen zu treffen. Wenn Dinge nicht funktionieren, gehört es auch zu einem offenen und partizipativen Führungsstil, harte Entscheidungen, etwa beim Personal, umzusetzen. Eine offene Kommunikation ist gerade in solchen Situation dann von besonderer Bedeutung.
Gute Führungskräfte müssen Menschen mögen, sie müssen Interesse an ihren Mitarbeitern und deren Entwicklung besitzen. Sie wachsen selbst daran, wenn sie ihren Leuten bei der Karriere helfen. Zur Empathie gehört es auch, Erfolge im Team zu teilen. Wer Wertschätzung verteilt, wird selbst auch ein positives Feedback erhalten.
Ich beobachte, dass sich Manager heute viel mehr Gedanken machen als früher, wie sie mit ihren Mitarbeitern umgehen und sich stärker an den formulierten Prinzipien orientieren. Hier ist ein Wandel im Gange, denn es sind gerade die besonders erfolgreichen Manager und Unternehmen, von denen der skizzierte Führungsstil zuerst praktiziert wird.
- Der Sportdirektor eines Vereins
Der Sportdirektor eines Vereins stellt den Kader zusammen und gestaltet die Spiel- und Terminpläne für Wettkämpfe und Trainings. Er instruiert Talentscouts, kauft Spieler ein und stellt Bewegungsfreiheit für erforderliche Transfers sicher. Sein Ziel: Menschen zu finden und zu binden, die die Weiterentwicklung des Unternehmens konstant antreiben. Er erweitert die Suchkriterien für die Rekrutierung, stellt Mitarbeiter mit verschiedensten Hintergründen ein und ermöglicht Familien- und altersgerechte Arbeitszeitmodelle. - Führung in der Digitalisierung
Die Studie "Die Haltung entscheidet. Neue Führungspraxis für die digitale Welt" stammt von LEAD (Mercator Capacity Building Center for Leadership & Advocacy) in Kooperation mit der Unternehmensberatung Company Companions sowie der School of Public Policy (Central European University, Budapest) und dem Center for Leadership and Values in Society (Universität St. Gallen). Die Autoren empfehlen acht Rollen als Orientierungshilfen. - Die Landschaftsgärtnerin
Die Landschaftsgärtnerin gestaltet und pflegt Grünanlagen. Sie versteht das gesamte Ökosystem und weiß, wann welche Pflanzen im Jahreszeitenwechsel an welcher Stelle ihre Wirkung entfalten und wie alles zusammenspielt. Ihr Ziel: Das Unternehmen langfristig auf zustellen, wenn Krise und Veränderung zum Normalfall geworden sind. Sie ermöglicht schnelles „Prototyping“, geht unkonventionelle Partnerschaften ein und bricht Silos mittels heterogener, cross-funktionaler Teams auf. - Die Seismologin
Die Seismologin muss wissen, wo die Erde beben könnte. Dafür analysiert sie Daten, registriert feinste Erschütterungen und erkennt Spannungen frühzeitig. Sie erliegt aber nicht der Illusion, die Zukunft genau vorhersagen zu können. Ihr Ziel: Grundlagen für gute Entscheidungen in einer unübersichtlichen Welt zu schaffen. Sie etabliert „Situation Rooms“ zur Entwicklung von Handlungsstrategien, greift über digitale Plattformen auf verborgenes Wissen zu und schult ihre Intuition als zusätzliche "Datenquelle". - Der Zen-Schüler
Der Zen-Schüler ist in Ausbildung und Vorbereitung. Er lernt, reflektiert und prüft sich selbst. Achtsamkeit, Mitgefühl und Offenheit sind seine Tugenden, er pflegt eine disziplinierte (spirituelle) Praxis. Sein Ziel: Das finden, woran er sich festhalten kann, wenn sich alle an ihm festhalten. Er nutzt Coaching- und Mentoring-Programme, schafft physische Räume für den Ausgleich und richtet den Blick nach innen. - Der DJ
Der Discjockey bringt mit seiner Musik die Menschen zum Tanzen. Er setzt einen Rahmen, der motiviert, anregt und gemeinsame Energie erzeugt. Zugleich hat er ein offenes Ohr für Anregungen und sensible Antennen für das richtige Stück im richtigen Moment. Sein Ziel: Eine Kultur der Zugewandtheit zu schaffen – aber mit dem Fokus auf Ergebnisorientierung. Dafür baut er Empathie als Führungskompetenz auf, schafft Räume, in denen Menschen gerne arbeiten, und agiert als Vorbild für Zugewandtheit und Leistungsorientierung. - Die Intendantin eines Theaters
Die Intendantin eines Theaters wählt die Stücke für die Aufführung aus. Sie entwickelt den roten Faden und prägt die gesellschaftliche Wirkungskraft ihres Hauses. Die Künstler und deren Expertise bindet sie dabei ein. Ihr Ziel: in Zeiten großer Unsicherheit und Unplanbarkeit Orientierung zu geben. Über ein „Strategy Board“ schafft sie die Voraussetzung für Richtungsentscheidungen schaffen, erhöht mittels interaktiver Beteiligungsformen die Einigkeit über die Richtung – und hat den Mut zu klaren Ansage in der Krise. - Die Trainerin
Die Trainerin leitet eine Mannschaft taktisch, technisch und konditionell an. Sie bestimmt Trainingsablauf, Mannschaftsaufstellung und Strategie. Sie muss für Misserfolge geradestehen, Erfolge lässt sie ihrem Team. Ihr Ziel: Die Mitarbeiter zu mehr Verantwortungsübernahme zu befähigen. Dafür entwickelt sie über zeitgemäße Lernformate Kompetenzen entwickeln, baut gegenseitiges Vertrauen auf und führt Anreize zur Übernahme von Verantwortung ein. - Der Blogger
Der Blogger kommentiert Geschehnisse – zugespitzt, aufrüttelnd und meist aus einer persönlichen Sichtweise. Er will die Welt verstehen, erklären und übersetzen. Er lebt vom direkten Feedback der Leser. Sein Ziel: Veränderungsbereitschaft in die DNA des Unternehmens zu schreiben. Er kaskadiert die Geschichte der Veränderung in die Firma, moderiert gemeinsame Lernprozesse und gibt sichtbare Veränderungsanstöße.