Tiger-Teams mit Mini-CIO
Automatisierung klappt nur mit Analytics
- Die Entwicklung generiert enorme Datenmenge, die sich mittels Analytics vergolden lassen
- Schlüsselerkenntnisse, die 5 „M“: Money, Meaning-Making, Money & Meaning und Monday Morning
- Mitarbeiter und Roboter-Tools sollen zu Tandems verschmelzen
- Cognizant rät zur Formierung von Tiger-Teams mit Mini-CIO für die Digitalisierung
Nein, die Roboter in modernen Unternehmen ähneln nicht Robby, dem Terminator oder anderen Science Fiction-Kreaturen. Darauf weist Cognizant gleich eingangs der Studie "The Robot and I" hin. Vielmehr geht es den Analysten um unscheinbarer agierende Software-Maschinen, die kluge Köpfe und ganze Firmen durch Automatisierung von Routine-Arbeiten noch schlauer machen.
Die Lektion, die es dabei aus Unternehmenssicht zu lernen gilt: Mensch und Maschine sollen im Alltag Tandems bilden. Und beim Umgang mit Ressourcen ist eine Erweiterung des Blicks nötig: Mensch und Maschine sind bis zu einem gewissen Grad austauschbar. Zugespitzt formuliert: Personalabteilungen sollten vorab überlegen, ob sie lieber einen Mitarbeiter aus Fleisch und Blut einstellen oder aber einen Computer.
Überraschende Erkenntnisse
Eine Leitthese der Studie mildert die Ängste ab, die derartige Szenarien auslösen. Der Mensch werde ob der Grenzen künstlicher Intelligenz nicht überflüssig, so die Autoren. Stattdessen mache die zunehmende Automatisierung auch von geschäftlichen Kernprozessen den Weg frei, Potenziale an kreativer Problemlösung zu heben - die genuin menschliche Kernkompetenz, wenn man so will.
Dieser nicht neue Gedanke bildet gewissermaßen den Rahmen für die Studienergebnisse, die auf einer Befragung von 537 europäischen und nordamerikanischen Unternehmen basieren. Gefragt wurde übrigens nicht quer durch alle Branchen, sondern konzentriert bei den Digitalisierungsvorreitern BankenBanken, VersicherungenVersicherungen und HealthCare. Top-Firmen der Branche Banken Top-Firmen der Branche Versicherungen
Die 5 "M"
Überraschend und einprägsam ist so manches an den Resultaten. Die Einprägsamkeit der Schlüsselerkenntnisse speist sich dabei aus dem Umstand, dass sie sich im Englischen mit Hilfe des Anfangsbuchstabens "m" darstellen lassen: money, meaning-making, money & meaning, monday morning.
Money: Knapp ein Fünftel der Studienteilnehmer erzielte im vergangenen Jahr durch Automatisierung Kosteneinsparungen in Höhe von mindestens 15 Prozent.
Meaning-making: Durch Automatisierung werden Daten generiert, deren Analyse die Prozessergebnisse nach Cognizant-Einschätzung radikal verbessern kann. Im Vergleich zum gesparten Geld sei dies "ein womöglich viel schwerer wiegender Vorteil", heißt es in der Studie. Immer wieder stellen die Autoren deshalb auch heraus, wie wichtig das Zusammenspiel von Automatisierung und Analytics sei. Von den Befragten erkennen 50 Prozent in der Automatisierung und 44 Prozent in Analytics einen Motor für signifikante Prozessverbesserungen in den kommenden drei bis fünf Jahren.
Money & meaning: "Digitale Wertschöpfungsketten können smarte und datenreiche Prozesse reformieren", so Cognizant. Digitale Technologien der nächsten Generation aus den Bereichen Social, Mobile, Analytics und Cloud (SMAC) ermöglichen es den Firmen, ihre Interaktionen mit Kunden, Zulieferern und Partnern auf völlig neue Füße zu stellen. Die Schattenseite: 52 Prozent sagen, dass genau deshalb Datensicherheit die größte Herausforderung ist und bleiben wird.
Monday morning: Cognizant will damit ausdrücken, dass die Veränderungen bereits im Gange sind. Es gibt bereits Vorreiter, die aus der Automatisierung von Wissensprozessen auf Basis digitaler StrategienStrategien schon jetzt Werte generieren. Alles zu Strategien auf CIO.de
Ja, das hört sich wie so oft sehr klar und vor allem optimistisch an. Ein bisschen verborgen in der Studie finden sich aber auch Ergebnisse, die die Zukunftseuphorie etwas dämpfen mögen. Offenkundig befindet sich ein großer Teil der befragten Firmen bereits mitten drin in der Automatisierung ihrer horizontalen Prozesse. Und das sogar so sehr, dass sie für die kommenden drei bis fünf Jahr nicht mehr mit größeren Effekten rechnen als sie alleine im vergangenen Jahr erzielt werden konnten.
- Einsparungen in der Lieferkette
Die Grafik zeigt, dass in den kommenden Jahren besonders bei Finance & Accounting sowie in der Supply Chain mit Einsparungen durch Automatisierung zu rechnen ist. - Roboter ersetzen Menschen
Bei den horizontalen Prozessen konnten bereits im vergangenen Jahr zum Teil erhebliche Personaleinsparungen realisiert werden. Die Übersicht zeigt, dass dies wiederum besonders in der Lieferkette gelang. - Analytics matters
Cognizant betont in der Studie mehrfach die Bedeutung des Zusammenspiels von Automatisierung und Analyse. Letztere spielt neben der Kostensenkung aus Entscheidersicht vor allem eine wichtige Rolle beim Verstehen von Kundenbedürfnissen und bei der Verbesserung von Prozessen. - Transformatorische Kraft
In wenigen Jahr wird sich die transformatorische und signifikante Wirkung von Prozess-Automatisierung mit Wucht entfalten. Das sieht die Hälfte der Befragten so. Wobei die Bedeutung auch heute bereits hoch ist. - Erhöhte Glaubwürdigkeit
Der Einfluss von digitalen Prozes-Technologien macht sich laut Studie in Sachen Analytics über ganze Prozesse hinweg positiv bemerkbar. Das betrifft insbesondere die Datenqualität und -verlässlichkeit, aber auch die Integration von Daten wird einfacher. - Hürden und Hindernisse
Sechs Klippen benennen die Befragten als besondere Herausforderung bei der Digitalisierung von Prozessen. Die Datensicherheit ist das größte Problem. - Abwartende Banken
Drei Branchen nimmt die Studie ins Visier. Während die HealthCare-Firmen bei der digitalen Reise vorneweg maschieren oder zumindest den Zug nicht verpassen wollen, warten 39 Prozent der Banken erst einmal ab.