E-Government in weiter Ferne

Behörden halten nichts von der digitalen Signatur

24.02.2005
Von Ingo Butters
Die Chance, dass Bürger und Unternehmen den Großteil ihrer Behördengänge bald komplett online abwickeln können, ist gleich Null. Laut einer Mummert-Befragung nutzt bisher noch nicht einmal jede fünfte Amtsstube in Deutschland die Möglichkeit der digitalen Signatur. Ändern wird sich daran erst einmal nichts - die Behörden müssen erst einmal ihre eigenen Softwaressysteme auf Vordermann bringen.

In den Amtsstuben kann man mit digitalen Signaturen wenig anfangen.

Erst vor kurzem hat die EU eine Studie zum Thema E-Government veröffentlicht. Darin heißt es, dass Europas Unternehmen jährlich 500 Millionen Euro einsparen könnten, wenn sie mehr Transaktionen mit Behörden, etwa Umsatzsteuererklärungen, online abwickeln würden. Deutsche Firmen werden in absehbarer Zeit nicht in den Genuss solcher Einsparungen kommen, denn eine zentrale Voraussetzung für elektronische Behördengänge ist hierzulande kaum verbreitet: die digitale Signatur.

Der Umfrage zufolge arbeiten derzeit nur 14 Prozent der deutschen Behörden mit der elektronischen Unterschrift. Der wichtigste Grund für die Zurückhaltung aus Behördensicht: das elektronische Verfahren könnte bestimmte Bevölkerungsgruppen ausgrenzen.

Problem mit inkompatibler Software

Zwei Drittel der Ämter glauben außerdem, die Bürger wären mit der digitalen Signatur überfordert. 20 Prozent fürchten, dass der eigene Verwaltungsapparat mit der Technologie nicht umgehen kann.

Eine weitere Hürde stellen die inkompatiblen Software-Systeme dar, mit denen die Behörden arbeiten. Zwei Drittel der befragten Behördenleiter glauben, dass daran die Einführung der digitalen Signatur scheitern könnte.

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