Machine Learning
Bei Yoona designt KI die Mode
Anna Franziska Michel, Modedesignerin und Sportwissenschaftlerin, ist Gründerin des Startups Yoona Technology. Was in einer Forschungsgruppe an der Fakultät für Wirtschaftsinformatik an der HTW Berlin begann, wurde 2018 in Kooperation mit Microsoft als "Yooneeque" gelauncht. Der Yoona-Algorithmus ermöglicht ein individuelles, ressourceneffizientes Modedesign auf Basis von Machine LearningMachine Learning und neuronalen Netzen. Alles zu Machine Learning auf CIO.de
Anhand von Trainingsdaten, die von Nutzern hochgeladen werden, erstellt die Lösung ein individuelles Design für ein gewünschtes Sport-Kleidungsstück. Die jeweiligen Nutzerdaten werden von einem Algorithmus extrahiert, neu zusammengefasst und in mehreren Durchläufen in funktionale Einheiten für Formen, Farben, Muster, Stoffe und Schnitte umgewandelt. Anschließend gilt es, diese Elemente anhand digital erstellter Moodboards in Kombination mit Zufallsfaktoren zu verschiedenen Designentwürfen zusammenzufügen. Diese berücksichtigen auch automatisiert abgeleitet individuelle Präferenzen und Stile.
Kein Platz für Perfektionismus
Um den künstlerischen Bereich des Modedesigns mit aktuellen Methoden des IT-Projektmanagements zu verknüpfen, führte Michel die agileagile Methode ScrumScrum ein. Damit stellt sie sicher, dass in kurzen Iterationen eng abgestimmt mit den Kunden entwickelt wird. Alles zu Agile auf CIO.de Alles zu Scrum auf CIO.de
Statt auf Perfektionismus liegt der Fokus auf schneller Entscheidungsfindung, raschen Ergebnissen sowie einem kontinuierlichen Test- und Verbesserungsprozess. Damit einher gehen eine flache Hierarchie sowie flexible Arbeitsplätze und -orte, die eine agile Arbeitsweise ermöglichen und vorantreiben.
Schnellere Prozesse für weniger Kosten
Die Lösung soll Personen und Unternehmen individuelle Designs einfach, schnell und zu geringen Kosten anbieten, wobei Produktionsprozesse einfach gehalten und Kosten minimiert werden. Wie die Gründerin versichert, erledigt der Algorithmus Designaufgaben, in die Menschen viele Manntage Entwicklungsarbeit stecken müssten. Im Bereich der Ressourceneinsparungen gibt Yoona an, dass 15 Prozent weniger Müll und 20 Prozent weniger CO2-Ausstoß produziert sowie 30 Prozent geringerer Energieverbrauch erreicht werden.
Yoona konnte sich bisher ein Sponsoring großer Textilunternehmen in Höhe von 20.000 Euro sichern. Im Dezember 2021 soll das Unternehmen mit einem Umsatz von über einer Million Euro den Break Even Point erreichen. Für 2023 veranschlagen die Gründerin und ihr Team acht Millionen Euro Umsatz. Das Geschäftsmodell soll sehr skalierbar sein und sich auch auf das Design von Fahrzeugen oder Alltagsgeräten wie Telefonen übertragen lassen. Yoona hat derzeit neben dem IT-Team ein Design- und Marketing-Sales-Team.