Modernes ERP
Belastungsprobe für ERP-Architekturen
Satellitensysteme ablösen
Wie aufwendig es ist, eine moderne ERP-Architektur aufzubauen, hängt von der Ausgangssituation ab, sagt PAC-Analyst Niemann: "Es ist nicht immer erforderlich, das System im Rahmen eines Großprojekts zu erneuern." Beispielsweise lasse sich eine Finanzbuchhaltung, die keinem besonders starken Veränderungsdruck unterworfen ist, durchaus auf einem Altsystem weiterbetreiben, während man sich bei der Modernisierung zunächst auf andere Bereiche wie die Produktion oder das Kunden-Management konzentriere. Wesentliche Vorteile ergäben sich für die Unternehmen aber erst, wenn die verschiedenen Funktionsbereiche gut miteinander verbunden seien.
Betreibe ein Unternehmen schlecht integrierte Satellitensysteme, stelle sich die Frage, einen Schnitt zu machen und auf eine integrierte Lösung zu wechseln. Dabei lasse sich nicht alles aus der alten in die neue ERP-Welt hinüberretten. Niemann verweist auf die Chancen, im Rahmen eines solchen Wechsels auch die eigenen Abläufe zu überprüfen und an der einen oder anderen Stelle die Prozesse zu modifizieren und effizienter zu machen.
ERP-Fragen in EAM einbinden
Grundsätzlich müssten die Unternehmen auch überlegen, Architekturfragen weiter zu fassen. Die Problematik rund um Komplexität, Schnittstellen und Integration betreffe letztlich nicht nur das ERP-System, sagt Jörg Blom, Senior Manager bei Deloitte. Für immer mehr Anwender werde ein Enterprise-Architecture-Management (EAM) interessant. Dafür gebe es mittlerweile eine Reihe von Frameworks und Methoden am Markt. "Es geht darum, die eigene IT-Landschaft zu dokumentieren und ihre Weiterentwicklung mit einer Methode zu begleiten."
Dazu gehörten Architektur-Guidelines und -Prinzipien, aber auch ein Governance-Prozess, wie Architekturentscheidungen im Unternehmen getroffen werden. "Das Ziel ist es, durch diesen Ansatz die Komplexität der Architekturen in den Griff zu bekommen." (Computerwoche)