Zwei Wochen vor Eröffnung
BER-Probebetrieb steht vor dem Abschluss
Gut zwei Wochen vor der geplanten Eröffnung endet an diesem Donnerstag der Probebetrieb am neuen Hauptstadtflughafen BER. Seit Juni haben 9000 freiwillige Test-Passagiere alle Abläufe im neuen Terminal geprobt - von der Ankunft über den Check-In bis zum Gate. Statt in ein Flugzeug ging es dort jedoch allenfalls in einen Bus. Geflogen werden soll am BER nach jahrelangen Verzögerungen ab 31. Oktober.
Die Verantwortlichen wollen nächste Woche eine Bilanz des Probebetriebs ziehen. Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hat jedoch schon deutlich gemacht, dass die Testläufe keine schwerwiegenden Mängel zu Tage gefördert haben. Zugleich dämpfte er die Erwartung, dass bei der Inbetriebnahme alles glatt laufe.
Es wird sicherlich nicht alles hundertprozentig funktionieren
"Es wird sicherlich nicht alles hundertprozentig funktionieren", sagte Lütke Daldrup nach einer Aufsichtsratssitzung am Freitag. Große Schwierigkeiten werde es aber nicht geben. "Die wesentlichen Prozesse sind solide vorbereitet." Die Erfolgsquote beim Probebetrieb habe bis dahin bei gut 82 Prozent gelegen. 80 Prozent sei das Ziel gewesen.
Schon früh zeigte sich etwa, dass die Beschilderung im Terminal noch verbessert werden konnte. Schließlich sollen die Passagiere ohne Umwege zum Flugzeug kommen. Deutlich wurde auch, dass es vor den Sicherheitskontrollen leicht zu Gedränge kommen kann.
Auch Mitarbeiter der Betreibergesellschaft und weiterer Unternehmen am Flughafen machten beim Probebetrieb mit, um die Abläufe kennen zu lernen. Eigentlich sollten rund 20 000 Freiwillige den Flughafen testen. Nach Ausbruch der Coronaseuche erhielten sie alle eine Absage und mussten sich neu bewerben. Weniger Teilnehmer sollten das Abstand halten ermöglichen. An einem Tag im Juli wurde der Probebetrieb abgebrochen. Ein Brandmelder hatte Alarm ausgelöst.
Der Probebetrieb ist nicht vorgeschrieben. Pflicht war nur eine Evakuierungsübung für den Bahnhof, der unter dem Terminal liegt. Sie ging im April über die Bühne. (dpa/ad)