Experton-Studie
Big Data: "Anbieter sind auf dem richtigen Weg"
Herausforderungen für Anwender
Laut Experton-Group liegt die größte Herausforderung der Anwender darin, aus der gigantischen Menge an Informationen die relevanten Erkenntnisse richtig herauszuziehen und für die eigenen Geschäftsziele sinnvoll zu verwenden. "Weil nicht alle Erkenntnisse eine Relevanz haben, gewinnt die Prüfung und Begründung von Erkenntnissen erheblich an Bedeutung", sagt Landrock.
Das sei für Big-Data-Szenarien deshalb relevant, weil durch die reine Betrachtung von beispielsweise statistischen Erkenntnissen Fehlinterpretationen entstehen können, wie ein Beispiel mit einem Verkehrsleitsystem einer Großstadt zeige: Dort entstand der Eindruck, dass die Sensoren für einen längeren Straßenabschnitt defekt sein müssten, weil alle Sensoren eine mittlere gefahrene Geschwindigkeit von nahezu 70 km/h anzeigten, obwohl die Geschwindigkeit auf dieser Straße auf 50 km/h begrenzt ist.
Tatsache war, dass die typische Ausfallstraße ohne Verkehrsüberwachung von nahezu allen Verkehrsteilnehmern deutlich schneller als mit 50 km/h befahren wurde. "Das heißt, die mögliche und die wahrscheinliche Erklärung für aus Big-Data-Analysen gewonnene Erkenntnisse benötigt Domänenwissen und mathematische Kenntnisse", schreibt Landrock im Vendor-Benchmark.
Ausblick: Big Data wird normales Projektgeschäft
In ihrem Ausblick sehen die Analysten Big Data perspektivisch als Normalfall, "ohne dass man den Begriff Big Data überhaupt noch erwähnt". Denn Big Data werde sich zum normalen Projektgeschäft entwickeln.
Einigen Anbietern gibt die Experton-Group mit auf den Weg, ihre eigene Kompetenz sichtbarer herauszustellen, "am besten in der Sprache und im Wording der potenziellen Kunden". Hierzu gehören auch aussagekräftige Referenzprojekte aus verschiedenen Branchen.
Weil Big-Data-Produkte sehr erklärungsbedürftig sind und es für Kunden nicht einfach ist, die Potenziale und den Nutzen für ihr eigenes Geschäft zu erkennen, sei es für die Projektbegleitung wichtig, Frameworks, Vorgehensmodelle, Templates und andere Hilfsmittel bereitzustellen, die den gesamten Lebenszyklus unterstützen. Außerdem appellieren die Experten an die Anbieter, ihre Angebote zu standardisieren, "damit diese auch flächendeckend zum Einsatz kommen können."
Anwender finden im aktuellen Vendor-Benchmark ein differenziertes Anbieterbild und können dank der Bewertung einzelner Kategorien wie Strategie, Prozesse, Hard- und Softwaresysteme die für sie geeigneten Anbieter auswählen.