Experton-Studie
Big Data: "Anbieter sind auf dem richtigen Weg"
"Big Data hat den Zenit des Hype-Zyklus´ überschritten", stellt das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Experton-Group im aktuellen "Big Data Vendor Benchmark 2015 für Deutschland" fest. Die Analysten untersuchten 121 Anbieter in diesem Markt und gehen davon aus, dass "Anwenderunternehmen schon in kurzer Zeit Big-Data-Szenarien in ihre Geschäftsprozesse implementieren" werden.
Der deutsche Big-Data-Markt wird demzufolge bis 2019 auf ein Volumen von 3.198 Milliarden Euro wachsen. Das entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 23,75 Prozent. "Damit ist Big Data weiterhin eines der wichtigsten IT-Themen für die kommenden Jahre", sagt Holm Landrock, Senior Advisor Experton Group.
Er geht davon aus, das Big Data eine "Weiterentwicklung vorhandener Technologien" ist und es sich um einen Markt handle, der sich in einem Wandel befinde. Landrock: "Durch Industrie 4.0 entstehen beispielsweise neue Daten, die in komplexe Nutzungsszenarien eingebunden werden können. Somit wird auch das Thema Industrie 4.0 den Big-Data-Markt in den nächsten Jahren deutlich treiben."
Kulturwandel: "Die Anwender haben verstanden…"
Es setzt sich bei den Anwendern offensichtlich auch immer stärker die Erkenntnis durch, dass Big Data nicht nur eine neue Technologie darstellt, sondern dass damit völlig neue Nutzungsmöglichkeiten entstehen, die Unternehmen ein großes Potenzial für neue Anwendungen und Geschäftsmöglichkeiten bieten.
Landrock: "Die Anwender haben verstanden, dass ein Kulturwandel eine essentielle Voraussetzung für erfolgreiche Big-Data-Szenarien ist. Dann liefert eine vertiefte Sicht auf riesige Datenmengen nicht nur Kennzahlen schneller und besser, sondern es entstehen Erkenntnisse und Einsichten, die das Unternehmen revolutionieren können. Die Anbieter sind auf dem richtigen Weg und fokussieren ihre Lösungen und Services auf diese Ziele."
Die Ära der Geschäftsentscheidungen aufgrund von Reports geht damit zu Ende. "Es geht nicht mehr um das bloße Zählen und Vergleichen von KPIs (Key Performance Indicator, Anm. d. Red.), sondern darum, die KPIs in einen statistisch relevanten und statistisch signifikanten Zusammenhang mit allen zugehörigen Informationen zu bringen. Durch eine neuartige Sicht auf große strukturierte, unstrukturierte und teilstrukturierte Daten lassen sich wirklich neue Erkenntnisse gewinnen", so Landrock weiter.