Experton-Studie
Big Data: "Anbieter sind auf dem richtigen Weg"
Der Markt ist beratungsintensiv
Das macht den Markt auch sehr beratungs- und supportintensiv, denn etablierte Prozesse und Arbeitsweisen werden durch neue ersetzt. Außerdem brauchen die Verantwortlichen auch visionäre Fähigkeiten, um neue Geschäftsmodelle zu erkennen.
Als große Herausforderung bezeichnet Landrock den Umgang mit der großen Datenmenge und der Überprüfung der aus Big-Data-Analysen gewonnenen Erkenntnisse auf ihre Relevanz hin. Dabei käme es darauf an, dass statistische Fallstricke von Data Scientists erkannt werden. "Sonst hören wir demnächst, dass das Abschneiden bei PISA-Tests mit der in Facebook bekanntgegebenen Schuhgröße zusammenhängt", scherzt Landrock.
Technisch betrachtet ist eine Implementierung relativ einfach, da sie auf Standardanwendungen basiert. Die Einführung von Big-Data-Technologien kann durch spezielle Beratungs-Tools methodisch unterstützt werden. "Templates für typische Einsatzszenarien helfen dem Kunden, seine Ausgangssituation mit möglichen Zielsituationen abzugleichen", sagt Prof. Dr. Andreas Gadatsch, Senior Advisor Experton Group.
Wo stehen die Anbieter?
Die Experton-Group hat die Anbieter in dem Benchmark nach elf verschiedenen Kriterien beurteilt, getrennt nach Beratung, Lösungen, IT-Operations, Datenbanken Storage, Analytics und weiteren mehr bis zur Sicherheit.
Einen Gesamtsieger über alle Kategorien haben die Analysten nicht gekürt, sondern in Anlehnung an das Magic-Quadrant-Modell von Gartner in Leader, Market Challenger, Product Challenger und Follower unterteilt. Erstmals wurden den etablierten Anbietern auch Rising Stars gekürt, wobei diese mit ihren Angeboten in keiner Kategorie den Leader-Quadranten erreichten.
Bei den Angeboten der Anbieter stellt Experton-Group fest, dass "viele noch immer internationale Use-Cases und Pilotprojekte als Referenz anführen. Dies kann ein Indiz dafür sein, dass es keine deutschen Referenzen gibt oder aber der Reifegrad noch nicht als ´vorzeigbar´ betrachtet wird". Es bestehe jedoch auch die Möglichkeit, dass deutsche Unternehmen ihren Wettbewerbsvorsprung nicht publiziert sehen möchten, spekulieren die Analysten.
Sie bemängeln, dass in den eingereichten Unterlagen Antworten auf die spezifischen Bedarfe des deutschen Mittelstands und der deutschen Weltmarktkonzerne - von individuellen Befindlichkeiten bis hin zu gesetzlichen Anforderungen - nicht oder schwerlich zu finden seien. Das führe konsequenterweise zu einer Verschiebung der Darstellung des deutschen Marktes gegenüber einer weltweiten Sicht.
Sehr groß sei auch die Zurückhaltung bei der Preisgabe von Projekten und Projektdetails. Nachfragen bei den Anwenderunternehmen hätten gezeigt, dass manche Projekte durchaus als Pilotprojekte endeten und nicht in den Produktivbetrieb übernommen worden sind.