Datenschutz und Distributed Ledger

Blockchain DSGVO-konform betreiben

28.11.2018
Christian Kuss ist Rechtsanwalt der Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH in Köln. Sein Tätigkeitsschwerpunkt liegt auf IT- und Datenschutzrecht.
Carola Bader ist Expert Associate bei Core. Die  Wirtschaftsrechtexpertin verfügt über umfangreiche Erfahrung in den Bereichen Compliance und Risikomanagement in der Finanzindustrie. Sie ist spezialisiert auf die Beratung von Finanzdienstleistern bei der Umsetzung effektiver Compliance-Strategien, der Erfüllung regulatorischer Anforderungen und der Bekämpfung von Finanzkriminalität.
Die Blockchain-Technologie verspricht ein höheres Sicherheitsniveau und effizientere Prozesse. Aufgrund ihrer speziellen Funktionsweise können sich jedoch Probleme bezüglich der DSGVO ergeben.

Das 21. Jahrhundert steht im Zeichen zweier Megatrends, der Digitalisierung und der Globalisierung. Beide führen dazu, dass sich die Gesellschaft mehr und mehr in das Zeitalter der Netzwerke bewegt, dessen zunehmende Dynamik in einer Art digitaler Sharing Economy resultiert

Globalisierung und Digitalisierung sind Auslöser für den Wandel zu einer netzwerkbasierten Gesellschaft.
Globalisierung und Digitalisierung sind Auslöser für den Wandel zu einer netzwerkbasierten Gesellschaft.
Foto: Katarina Preikschat

Der Trend innerhalb des globalen Netzwerk-Geflechts geht weg vom Eigentum und hin zum Besitz bei Bedarf. Dies setzt den verteilten Zugriff auf mobile Daten und eine eng vernetze Landschaft aus darauf aufsetzenden digitalen Services voraus. Der Daten- und Transaktionssicherheit wird ein höherer Stellenwert denn je beigemessen. Um diesen neuen Anforderungen gerecht zu werden, sind innovative technologische Lösungsansätze vonnöten. Einer dieser Lösungsansätze ist die sogenannte Distributed Ledger Technology (DLT), welche auch unter dem Begriff "BlockchainBlockchain" zusammengefasst wird. Alles zu Blockchain auf CIO.de

Die Technologie ermöglicht den Verzicht auf zentrale Fehlerquellen, Angriffsziele oder Bottlenecks bei gleichzeitiger Erhöhung der Transaktionssicherheit innerhalb des gesamten Netzwerks. Dies bietet das Potential, bestehende Prozesse und Organisationsstrukturen neu zu gestalten. Auf der anderen Seite ergeben sich aus der speziellen Funktionsweise der Blockchain im Licht der DSGVODSGVO auch neue Fragestellungen bezüglich des Datenschutzes. Alles zu DSGVO auf CIO.de

Überblick zur Funktionsweise der Blockchain

Die Blockchain ist eine auf Kryptographie (Verschlüsselung) und Konsensmechanismen basierende verteilte Datenbanktechnologie, die mit der Einführung der Kryptowährung Bitcoin bekannt wurde. In Blockchains werden Daten nicht einmal zentral innerhalb eines Rechner-Netzwerkes, sondern verteilt und redundant auf jedem Netzwerkknoten gespeichert.

Die Validität dieser Daten wird dabei nicht von einem zentralen Mittelsmann, dem sogenannten Intermediär, geprüft und bestätigt. Stattdessen kommen spezielle Konsens-Algorithmen zum Einsatz, die Daten nur dann als valide anerkennen, wenn beispielsweise die Mehrheit der Netzwerkknoten dem zustimmt.

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