Projekte


KI in der Produktion

Bosch forciert Einsatz von generativer KI

Bernd Reder ist freier Journalist und Autor mit den Schwerpunkten Technologien, Netzwerke und IT in München.
In zwei Werken hat Bosch Projekte gestartet, um mithilfe von generativer KI neue Anwendungen zu entwickeln und KI-Modelle zu optimieren.
Bosch testet in zwei Werken den Einsatz von generative KI bei der Sichtprüfung von Komponenten in der Fertigung.
Bosch testet in zwei Werken den Einsatz von generative KI bei der Sichtprüfung von Komponenten in der Fertigung.
Foto: Bosch

Bei den Pilotprojekten kommt generative KI (GenAIGenAI) zum Einsatz, um synthetische Bilder zu erzeugen. Diese werden genutzt, um KI-Software für die optische Inspektion von Komponenten zu entwickeln und KI-Modelle zu verbessern. Alles zu Generative AI auf CIO.de

BoschBosch geht davon aus, dass sich dadurch der Zeitraum zwischen der Projektierung und dem Hochfahren von KI-Anwendungen von sechs bis zwölf Monaten auf wenige Wochen verkürzt. Verlaufen die Testläufe erfolgreich, will das Unternehmen den Service für das Erzeugen synthetischer Daten mittels GenAI allen Standorten anbieten. Top-500-Firmenprofil für Bosch

KI in der Hälfte der Werke im Einsatz

Zu den Einsatzfeldern zählt vor allem die Planung und Überwachung von Produktionsprozessen. Das Werk Hildesheim konnte beispielsweise danke einer KI-basierte Datenanalyse in der Fertigung von Elektromotoren die Taktzeiten um 15 Prozent verringern. In Stuttgart-Feuerbach haben KI-Algorithmen die Zeit für die optische Überprüfung von Komponenten von dreieinhalb auf drei Minuten reduziert.

Im Werk Hildesheim von Bosch prüfen generative KI-Algorithmen bei der Fertigung von Elektromotoren die Qualität der Schweißungen von Kupferdrähten.
Im Werk Hildesheim von Bosch prüfen generative KI-Algorithmen bei der Fertigung von Elektromotoren die Qualität der Schweißungen von Kupferdrähten.
Foto: Bosch

"Mit generativer KI gehen wir jetzt den nächsten Schritt in der Evolution von künstlicher Intelligenz und hieven moderne Fertigungen auf ein neues Level", erläutert Tanja Rückert, seit Anfang 2023 Mitglied der Geschäftsführung und Digitalchefin von Bosch.

Modelle selbst entwickelt

Die Modelle der GenAI-Anwendungen entwickelt Bosch selbst. Die Grundlage bildet ein Foundation-Modell, das mit vielen Daten aus dem Fertigungsnetz von Bosch trainiert wird. Um das Modell an die Anwendungen vor Ort anzupassen, kommen Bildinformationen hinzu, die synthetisch generiert werden.

Die Algorithmen sind anschließend in der Lage, den Großteil der Sichtprüfungen selbstständig durchzuführen. Nur "Zweifelsfälle" werden Prüfspezialisten vorgelegt.

GenAI erkennt Varianten

Wie sich dies auswirkt, zeigt das Werk Stuttgart-Feuerbach. Bislang wurden dort Komponenten für die Kraftstoffeinspritzung manuell kontrolliert. Wegen der Komplexität der Produkte der unterschiedlichen Fertigungslinien waren weder eine regelbasierte noch eine KI-gestützte optische Inspektion möglich.

Tanja Rückert, Mitglied der Geschäftsleitung und Digitalchefin von Bosch: "Mit generativer KI gehen wir jetzt den nächsten Schritt in der Evolution von künstlicher Intelligenz und hieven moderne Fertigungen auf ein neues Level."
Tanja Rückert, Mitglied der Geschäftsleitung und Digitalchefin von Bosch: "Mit generativer KI gehen wir jetzt den nächsten Schritt in der Evolution von künstlicher Intelligenz und hieven moderne Fertigungen auf ein neues Level."
Foto: Bosch

Die skalierbare generative KI-Software ist dagegen in der Lage, unterschiedliche Varianten eines Produkts und Fehlerbilder zu erkennen und individuelle Abfolgen im Produktionsprozess zu berücksichtigen.

"Bei der Entwicklung von KI-Lösungen schöpfen wir aus dem Potenzial, das der Bosch-Fertigungsverbund mit rund 230 Werken bietet. Generative KI hilft, vermeintliche Gegensätze in Einklang zu bringen: Individualisierung und Skalierung - beides zugleich wird mit dieser Technologie möglich", fasst Tanja Rückert zusammen.

Bosch | Generative KI
Branche: IndustrieIndustrie
Use Case: Qualitätskontrolle von Komponenten in der Produktion
Lösung: Einsatz von skalierbarer generativer KI-Software und synthetisch generierten Daten Top-Firmen der Branche Industrie

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