CIO-Umfrage: IT-Ausgaben 2002 und 2003
Budgets im Umbruch
Zwei gleich große Lager
Im laufenden Jahr standen sich zwei gleich große Gruppen gegenüber: Von den 324 Unternehmen gaben 146 mehr Geld aus als 2001, und zwar durchschnittlich 14,3 Prozent. 149 Teilnehmer fuhren ihren Etat im Mittel um 16,1 Prozent zurück. 7 Unternehmen hielten ihre Ausgaben auf Vorjahresniveau, weitere 22 machten keine Angabe. 2003 steigern zwar deutlich mehr Befragte (168) ihren IT-Etat, jedoch im Schnitt lediglich um 9,8 Prozent. Demgegenüber drosseln jene Teilnehmer (112), die ihre Ausgaben verringern werden, diese im Schnitt nur um 12,5 Prozent.
Mit Wachstumsraten vergangener Jahre hat das nichts mehr zu tun. Und: Es bleibt unsicher, ob 2003 wieder mehr Etats steigen werden. Die meisten Befragten beklagen, dass es kaum Planungssicherheit gebe.
Fast die Hälfte der Befragten hat dieses Jahr Geld für Beratungsleistungen gestrichen; 2003 wird mehr als ein Drittel in diesem Bereich nochmals Kürzungen vornehmen, während ein weiteres Drittel die Ausgaben unverändert lassen will. Das bekommt auch Fresenius Netcare zu spüren: Dem IT-Dienstleister fehlen Einnahmen aus dem stark rückläufigen Projektgeschäft. "Der Umsatz ist hier um etwa 20 Prozent zurückgegangen", so Riedel. Als Konsequenz daraus setzt Netcare bei Projekten neben 120 eigenen Beratern nur noch rund 10 statt bislang gut 30 externe Berater ein.
IT-Etat an Umsatz gekoppelt
Trotzdem kann Feyhl im kommenden Jahr zulegen, denn sein IT-Etat ist an den Unternehmensumsatz gekoppelt. "Der Mehrwert, den der Einsatz von IT für ein Unternehmen stiftet, lässt sich am besten an der ITKosten-Umsatz-Relation festmachen. Ein Absolutbetrag sagt hier wenig aus. Da der Umsatz auch in den nächsten Jahren moderat wachsen wird, ist mit einem entsprechenden Anstieg des IT-Budgets zu rechnen", prognostiziert der CIO.
Angst vor wirtschaftlich noch schlechteren Zeiten, die den Umsatz des Konzerns verhageln könnten, glaubt er nicht haben zu müssen. Autohersteller, so Feyhl, brächten in immer kürzeren Abständen neue Modelle auf den Markt und vergäben immer mehr Arbeiten an externe Firmen wie EDAG. Positive Meldungen aus der Branche beflügeln seinen Optimismus - was ihn jedoch nicht dazu verleitet, die IT-Ausgaben aus dem Blick zu verlieren. "ProjekteProjekte werden nur genehmigt, wenn sie nach zwei Jahren die Kosten wieder einspielen." Woanders ist man nicht so geduldig: Immer häufiger werden in deutschen Unternehmen Projekte gekippt, die nicht binnen eines halben Jahres zu einem Return on Investment führen. Alles zu Projekte auf CIO.de