Arbeitswelt
Büropflicht für fast ein Drittel ein Kündigungsgrund
Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Auch wenn viele Arbeitgeber derzeit dem Beispiel von Unternehmen wie SAP, Amazon oder der Deutschen Bank folgen und ihre Mitarbeiter wieder (öfter) im Büro sehen wollen. Bei der Mehrheit der Mitarbeiter in Deutschland ist das Thema Hybrid Work gesetzt und viele würden ihren Job kündigen, wenn ihnen Anwesenheitspflicht verordnet wird. Allerdings ist auch der Trend zum "Coffee Badging" weiterhin beliebt, um das Mindestmaß an wöchentlicher Anwesenheit im Büro möglichst unbeschadet zu erreichen.
Zu diesen Ergebnissen kommt der Videoconferencing-Anbieter Owl Labs in seiner diesjährigen Studie zum Thema Hybrid Work. Für den Bericht wurden im Juli 2024 insgesamt 2.019 Vollzeitbeschäftigte in Deutschland befragt.
Sechs Prozent arbeiten komplett remote
Der Erhebung zufolge wurden innerhalb des letzten Jahres bei fast einem Drittel der Arbeitnehmer (31 Prozent) die Richtlinien für Remote-Arbeit und Hybrid Work verschärft - hin zu einer kompletten Rückkehr ins Büro oder zumindest einem Anwesenheitsminimum. Gleichzeitig stellen die Studienbetreiber jedoch fest, dass fast zwei Drittel der Arbeitnehmer (64 Prozent) derzeit in einem hybriden Format arbeiten - das entspricht einem Anstieg um 13 Prozentpunkte gegenüber 2023. Sechs Prozent der Befragten arbeiten sogar vollständig remote (2023: drei Prozent).
Im Schnitt gehen die meisten Hybrid Worker (39 Prozent) jedoch drei Tage die Woche ins Büro, auch wenn das nur für weniger als ein Drittel (31 Prozent) der bevorzugte Mix ist. Wenn sie selbst wählen könnten, kämen:
18 Prozent nur einen Tag pro Woche ins Büro,
34 Prozent zwei Tage pro Woche,
acht Prozent vier Tage die Woche, und
sieben Prozent würden am liebsten komplett remote arbeiten.
Besonders wichtig scheint den Arbeitnehmern bei Hybrid Work jedoch die damit verbundene Flexibilität zu sein. So erklärten immerhin 16 Prozent der Befragten, sie würden eine Gehaltserhöhung erwarten, wenn sie gar nicht mehr hybrid oder remote arbeiten könnten. Und fast ein Viertel (23 Prozent) würde sich sogar nach einem neuen Arbeitsplatz umsehen, der mehr Flexibilität in Bezug auf den Arbeitsort bietet. Sechs Prozent würden direkt kündigen.
Generell dürfte es ArbeitgebernArbeitgebern inzwischen schwerfallen, Hybrid Worker allein mit Argumenten zurück ins Büro zu holen: Laut Umfrage ist die Mehrheit (88 Prozent) von ihnen überzeugt, in einem hybriden Format genauso produktiv oder sogar produktiver zu sein. Alles zu Personalführung auf CIO.de
Vertrauen in Remote-Arbeitskräfte nimmt zu
Wie die Studie außerdem ergab, können auch viele Führungskräfte dem Thema Hybrid oder Remote Work positive Seiten abgewinnen: Jeder zweite Manager (49 Prozent) erklärte, dass seine Teams produktiver seien, wenn sie hybrid oder remote arbeiteten, und fast jede dritte Führungskraft (31 Prozent) stellte fest, dass der Arbeitsort keinen Unterschied bei der Produktivität macht.
Gleichzeitig sorgten sich aber ebenso viele Manager (31 Prozent) bei Remote-Workern um Ablenkungen am heimischen Arbeitsortheimischen Arbeitsort, während bei Büro-Mitarbeitern mit 21 Prozent die größte Sorge Überarbeitung oder das Risiko eines Burnouts ist. Alles zu Homeoffice auf CIO.de
Der Trend zum "Coffee Badging" scheint sich dennoch zu halten: Wie bereits im Vorjahr gaben mehr als ein Drittel (38 Prozent) der Arbeitnehmer an, sie würden hin und wieder lediglich für ein paar Stunden ins Büro gehen, um Präsenz zu zeigen - im Detail sind es 45 Prozent bei den Führungskräften und 23 Prozent bei Mitarbeitern ohne Führungsverantwortung.