Strategien


CIOs mehr denn je im Fokus

CeBIT ohne Schnickschnack

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Anwender loben Konferenzen

Angela Merkel und David Cameron vom Gastland Großbritannien eröffnen die Messe
Angela Merkel und David Cameron vom Gastland Großbritannien eröffnen die Messe
Foto: Deutsche Messe Hannover

Auch aus Anwendersicht ist die CeBIT richtige Schritte gegangen. "Die Verdichtung auf fünf Tage, die vollständige Orientierung Richtung Business und die weitere Stärkung des Konferenzteils sehen wir prinzipiell als richtige Schritte des Veranstalters", sagt Thomas Endres, Vorsitzender des Voice-Präsidiums. "Auch die acht Themenbereiche, die die CeBIT als Ordnungspunkte gesetzt hat, spiegeln unserer Ansicht nach die aktuellen Interessen der IT-Anwender wider." Sie seien weitgehend redundanzfrei und erlaubten eine schnelle Orientierung.

Cebit - Executive Dialog und Eröffnungsfeier

Bereits am Sonntag, 9. März, beginnt für rund 150 Entscheider die Messe mit dem CeBIT Executive Dialog ab 13.30 Uhr im Hannover Congress Centrum. Zugelassen sind nur geladene Gäste. Sprecher sind:

Brigitte Zypries, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium

Markus Kerber, BDI-Hauptgeschäftsführer

Dieter Kempf, Bitkom-Präsident

Im Anschluss geht es gegen 17.00 Uhr gemeinsam zur CeBIT-Eröffnungszeremonie mit Kanzlerin Angela Merkel und dem britischen Premierminister David Cameron. Infos zu allen genannten Veranstaltungen: www.cebit.de/de/exhibition/sonderformate/executive-club/cebit-executiv-club-uebersicht.xhtml.

Weniger einhellig fällt die Beurteilung der Entscheidung aus, nicht mehr auf Technologien für Endverbraucher zu setzen. "Durch die 100-prozentige Business-Orientierung muss sich die CeBIT nicht mehr am Erfolg oder Misserfolg endkundenorientierter Veranstaltungen wie der Consumer Electronic Show oder der Berliner Funkausstellung IFA messen lassen", so Endres. Allerdings bestimmten heute oft Endkundenprodukte und -services auch in den Unternehmen die Erwartungen der Nutzer. "Die Verknüpfung dieser Themenwelten überlässt die CeBIT nun anderen Kräften außerhalb der CeBIT", bemängelt das Voice-Präsidiumsmitglied, schiebt aber ein weiteres Kompliment nach: "Uneingeschränkt positiv bewerten wir, dass die Messe die Herausforderung angenommen hat, sich auch mit komplexeren, nicht immer leicht vermittelbaren Themen zu beschäftigen - anders als die Consumer-orientierten Wettbewerber."

"Es ging auf der CeBIT seit jeher ums Geschäft", meint einen Tick weniger kritisch Bitkom-Präsident Kempf. "Die Unternehmen unserer Branche kommen nach Hannover, weil es sich für sie rechnet." Der Business-Gedanke werde durch diese Neuausrichtung des Konzepts noch stärker in den Vordergrund gerückt und unterscheide die CeBIT von anderen Veranstaltungen. "Dennoch wird auch der private Konsument noch genügend Interessantes auf der Messe für sich finden." Beispielsweise an SmartphonesSmartphones und TabletsTablets, bei denen sich alleine wegen des Trends zu "Bring Your Own Device" (BYOD) private und dienstliche Nutzung immer mehr vermischten. Alles zu Smartphones auf CIO.de Alles zu Tablets auf CIO.de

Schon qua seiner Position darf Messe-Chef Frese nicht daran glauben, dass andere Messen wie die CES gefährlich am CeBIT-Knochen nagen. In Hannover finde nach wie vor die größte IT-Messe der Welt statt, mit dem neuen Profil werde man diese Position ausbauen. "Davon bin ich fest überzeugt", so Frese. Im Übrigen dürfe man die IT nicht, wie manchmal der Fall, auf Smartphones und Tablets reduzieren. "Nur die CeBIT schafft es, das gesamte Bild und nicht nur einen kleinen Ausschnitt davon zu zeigen", preist der CeBIT-Macher die eigene Veranstaltung. Das Feedback der Aussteller stimme ihn mit Blick auf die künftige Entwicklung optimistisch.

Thomas Endres Vorsitzender des Präsidiums, Voice e.V.: "Leichte Skepsis beschleicht uns noch bei Big Data. Die Angebote erscheinen für die meisten Bedürfnisse der Anwender noch zu abgehoben."
Thomas Endres Vorsitzender des Präsidiums, Voice e.V.: "Leichte Skepsis beschleicht uns noch bei Big Data. Die Angebote erscheinen für die meisten Bedürfnisse der Anwender noch zu abgehoben."
Foto: VOICE

"Die Aussteller freuen sich auf die CIOs, von denen inzwischen mehr als 6500 weltweit persönlich eingeladen wurden", berichtet Frese. "Sie wissen um die Bedeutung dieser Zielgruppe, denn diese Top-Manager treffen die Entscheidungen und haben in Summe ein Milliardenbudget für IT-Investitionen." Deshalb kämen auch auf Ausstellerseite die Spitzenmanager auf die CeBIT, um auf Augenhöhe Gespräche führen zu können.

Trotzdem gibt es sicher so einige CIOs, die noch zweifeln, ob sich ein Besuch für sie tatsächlich lohnt. Voice-Mann Endres rät ihnen aus Anwendersicht nachdrücklich dazu. "Zunächst einmal kann die Messe durch die Business-Orientierung für CIOs und IT-Verantwortliche generell wieder interessanter werden", sagt Endres. "Im Übrigen ist die Dichte von IT-Machern auf Anwender- und auf Anbieterseite nirgendwo so hoch wie während der CeBIT in Hannover."

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