CIO Auf- und Aussteiger


Nachfolger unbekannt

CIO Fülscher verlässt Schuhkette Görtz

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.
Nach zwei Jahren wechselt der Görtz-IT-Leiter zur Hamburger Strategieberatung Solvie und Kollegen.

Christoph FülscherChristoph Fülscher (46), seit April 2013 Leiter der IT bei der Ludwig Görtz GmbH, hat den Hamburger Schuh-Filialisten verlassen. Über einen Nachfolger wollte das Unternehmen keine Angaben machen. Die Stelle war damals für Fülscher neu geschaffen worden. Mit dem Eintritt Fülschers sollte die IT-Struktur des Schuhhandelsexperten neu aufgestellt und die Wettbewerbsfähigkeit sichergestellt werden, hieß es damals zu seinem Amtsantritt. Profil von Christoph Fülscher im CIO-Netzwerk

Christoph Fülscher wird ab Juni 2015 Unternehmen beraten.
Christoph Fülscher wird ab Juni 2015 Unternehmen beraten.
Foto: Görtz

Er verstärkt nun seit Juni 2015 das Team der Hamburger Unternehmensberatung Solvie und Kollegen. Bei der Strategieberatung will er sich vor allem um die Bereiche Business - IT Alignment sowie Prozess- und Organisationsberatung kümmern. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit ist das Thema Industrie 4.0Industrie 4.0, die Digitalisierung von Unternehmensprozessen und Geschäftsmodellen. Alles zu Industrie 4.0 auf CIO.de

Weichen für Modernisierung gestellt

In seiner Zeit als CIO hat er bei Görtz nach eigener Aussage die Weichen für die Modernisierung und den Wandel des IT-Bereichs sowie das Multichanneling gestellt. Nach seinen zwei Jahren bei Görtz wolle er nun aber bewusst neue Wege gehen, sagte Fülscher gegenüber CIO.de. Sein Ziel sei es, nun andere Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre IT besser auf das Geschäft zuzuschneiden und diese dadurch zum Erfolgsfaktor zu machen.

Fülscher hatte nach seinem Studium in verschiedenen mittelständischen Unternehmen und internationalen Konzernen wie Produktion, Versandlogistik und Retail gearbeitet.

Fülscher startete bei der Hermes Logistik Gruppe

Der Wirtschaftsingenieur begann seine IT-Karriere nach einer kaufmännischen Ausbildung und Studium 1999 bei der Hermes Logistik Gruppe, einem Tochterunternehmen der Otto GroupOtto Group. Dort verantwortete er als Abteilungsleiter der IT-Anwendungsplanung viele Jahre die Planung und Durchführung von Software-Projekten und das Informationsmanagement. Dabei führte er unter anderem diverse Softwarelösungen ein, baute ein Data Warehouse auf und implementierte eine webbasierte Logistik-Steuerungssoftware. Top-500-Firmenprofil für Otto Group

Zur Schuhkette Görtz kam Fülscher von der Hörgeräte-Kette Amplifon, wo er ab 2007 in Hamburg als Leiter IT Deutschland tätig war. Dort standardisierte er die Hard- und Software der mehr als 202 Filialen in Deutschland und band sie in das europaweite Firmennetzwerk ein. Außerdem führte er eine neue ERP-Software, ein Personalinformationssystem und eine Abrechnungslösung ein.

Den Schuhfilialisten Görtz gründete 1875 Johann Ludwig Görtz in Hamburg-Barmbek, dort eröffnete er in einem 14 Quadratmeter großen Verkaufsraum ein Herren-Schuhfachgeschäft samt Reparaturwerkstatt und Kartoffelhandel.

Hoher Wettbewerb mit Online-Händlern wie Zalando

Wie viele andere Unternehmen in dieser Branche steht Görtz unter anderem durch den hohen Wettbewerb von Online-Händlern wie Zalando unter großem Druck. 2013 wurden zahlreiche Görtz-Filialen geschlossen und Mitarbeiter entlassen.

Der Umsatz im Geschäftsjahr 2013 belief sich auf 365 Millionen Euro. Er ging im Vergleich zum Vorjahr um zehn Millionen Euro zurück. 2014 stieg der Umsatz flächenbereinigt wieder um 2,5 Prozent. Absolute Zahlen wurden jedoch nicht genannt.

Ein Investor steigt 2014 ein

Görtz hat derzeit 3200 Beschäftigte und betreibt 160 Filialen in 90 Städten in Deutschland und Österreich. Zum Portfolio gehören die Online-Shops goertz.de und goertz.at sowie die Vertriebsmarken Görtz, Görtz 17 und Hess. Im Jahr 2014 stieg bei Görtz die Afinum Management GmbH aus München als strategischer Partner mit einer Minderheitsbeteiligung von 40 Prozent ein, 60 Prozent liegen weiterhin bei den Alteigentümern.

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