Offshoring kommt in die Gänge

CIO-Prioritäten beim Outsourcing

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Die Bemühungen von Indischen Dienstleistern wie TCS, Infosys, Wipro und HCL in Deutschland könnten sich rechnen. Wie eine IDG-Studie zeigt, planen Anwender einen deutlichen Offshoring-Ausbau bis 2017.

Standardisierung, KonsolidierungKonsolidierung und Integration – verstanden als Aufgabenbündel – ist derzeit die wichtigste IT-Herausforderung in deutschen Unternehmen. Das geht aus einer Studie von IDG Business Media unter mehr als 200 CIOs hervor. 55 Prozent davon nannten diese Priorität. 52 Prozent zählen ferner SecuritySecurity zu den aktuell wichtigsten Aufgaben, 48 Prozent die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit durch IT. Dahinter folgen mit 48 Prozent Business Alignment und mit 45 Prozent das Kostenmanagement, Werte um die 30 Prozent erreichen Felder wie Modernisierung, Cloud ComputingCloud Computing und ComplianceCompliance. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de Alles zu Compliance auf CIO.de Alles zu Konsolidierung auf CIO.de Alles zu Security auf CIO.de

Die IT-Prioritäten der CIOs in der Übersicht: Outsourcing ist nicht oben dabei, aber trotzdem auf dem Vormarsch.
Die IT-Prioritäten der CIOs in der Übersicht: Outsourcing ist nicht oben dabei, aber trotzdem auf dem Vormarsch.
Foto: IDG Business Media

Mit 24 Prozent recht weit hinten platziert ist Outsourcing. Das darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Anwender nach jahrelanger Zurückhaltung gerade dabei sind, ihre Aktivitäten in diesem Bereich wiederaufzunehmen. Immer stärker sind die Firmen auch dazu geneigt, ihre Offshoring-Kapazitäten auszubauen.

Insgesamt ist der Aufbruch zu neuen Ufern beim IT-Outsourcing bislang ausgeblieben. Ausgelagert worden ist bislang vorwiegend Onshore. Jeweils ein Viertel bis ein Drittel hat einzelne Segmente der IT an einheimische Dienstleister vergeben – Werte an denen sich in den vergangenen fünf Jahren wenig verändert hat. Etwa ein Fünftel der IT-Services ist mittlerweile Nearshore vergeben. Im Spektrum dieser vorwiegend ins osteuropäische Ausland vergebenen Aufträge hat es in den vergangenen Jahren die deutlichsten Zuwächse gegeben.

Ausblick bis 2017

Offshoring stagnierte hingegen in den vergangenen Jahren beinahe. Aber das soll sich nach Angaben der Anwender bis 2017 massiv ändern. Rund 9 Prozent der Firmen haben aktuell Entwicklung, Anpassung oder Parametrisierung von Software und Services ins weit entfernte Ausland vergeben. Der Anteil ist seit 2007 nur leicht angewachsen; in fünf Jahren wollen aber 15 Prozent der Unternehmen hier tätig werden. Beim Offshore-Betrieb von Applikationen gab es in den vergangenen Jahren einen deutlicheren Anstieg von 6 auf 10 Prozent; hier steigt die Kurve laut IDG-Prognose weiter an – auf 17 Prozent in fünf Jahre. Infrastruktur-Management haben momentan 7 Prozent an Offshore-Standorte ausgelagert. In fünf Jahren werden das voraussichtlich 16 Prozent sein, 2007 lag der Anteil noch unter 4 Prozent.

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