Cloud Computing
CIOs in Europa planen mit der Hybrid Cloud
Zwei Drittel der IT-Verantwortlichen in Europa haben eine formale Strategie oder ein Pilotprogramm für die Hybrid Cloud entwickelt. Ihnen geht es vor allem um eine schnellere Bereitstellung von Services und Anwendungen, niedrigere Kosten und mehr Agilität für ihr Unternehmen. Zu diesen Ergebnissen kommt die Marktforschungs- und Beratungsfirma 451 Research in einer aktuellen Studie, die von NTT Com und Dell EMC in Auftrag gegeben wurde. Die Auguren befragten dazu gut 1500 CIOs und IT-Leiter europäischer Großunternehmen aus unterschiedlichen Branchen.
In der Analyse betonen die Autoren insbesondere den Wert einer formalen Strategie, wie sie 38 Prozent der Interviewten verfolgen. Auf diese Weise lasse sich das Topmanagement ebenso einbinden wie Verantwortliche in den Fachabteilungen und die IT-Organisation selbst. Mit dem strategischen Unterbau könnten Unternehmen auch das Problem der Schatten-ITSchatten-IT in den Griff bekommen und sicherstellen, dass technische und wirtschaftliche Ziele des Unternehmens zusammenpassen. Alles zu Schatten-IT auf CIO.de
Eine formale Strategie beinhalte zudem in der Regel KPIs und Maßnahmen zur Kostenkontrolle. Migrationsvorhaben ließen sich damit dokumentieren, kontrollieren und bei Bedarf einfacher an veränderte Anforderungen anpassen.
Wirklich eingeführt hat der Erhebung zufolge erst rund ein Viertel der Unternehmen eine Hybrid Cloud. Im Gegensatz zu einigen anderen Marktbeobachtern legt 451 Research dafür aber eine engere Definition zugrunde. Eine Hybrid Cloud zeichnet sich demnach durch eine "nahtlose Bereitstellung einer einzelnen Geschäftsfunktion über verschiedene Umgebungen hinweg" aus. Insbesondere eine tiefe Integration von Cloud-Services und-Plattformen unterscheide eine Hybrid Cloud von Multi-Cloud-Umgebungen.
Letztere sind bereits in mehr als 80 Prozent der Organisationen verbreitet. Die Analysten sehen die Hybrid Cloud denn auch als eine natürliche Weiterentwicklung der Multi-Cloud.
Hybrid Clouds verbessern ganze Prozessketten
Geht es um Hybrid-Cloud-Vorhaben in diesem Sinn, lohnt sich ein genauerer Blick auf die damit verbundenen Ziele. Mehr als die Hälfte der CIOs erwartet, damit das Deployment neuer Anwendungen und Services beschleunigen zu können. Aus Sicht der Auguren ist diese Hoffnung durchaus berechtigt. Mithilfe einer durchgängigen Integration neuer Dienste sowie ausgefeilter Management- und Automation-Features für heterogene IT-Komponenten könnten Unternehmen den Entwicklungs- und Bereitstellungsprozess insgesamt verbessern. Das wirkt sich unterm Strich auch auf das am zweithäufigsten genannte Ziel der Kostensenkung aus.
37 Prozent der IT-Chefs wollen den harten Preiswettbewerb im Cloud-Markt nutzen, um ihre IT-Kosten dauerhaft zu reduzieren. Fast ebenso viele erhoffen sich eine verbesserte Agilität der gesamten Organisation. Im Kontext der digitalen Transformation geht es den Analysten zufolge konkret um die Hoffnung, schneller auf veränderte Geschäftsanforderungen reagieren zu können. Dazu gehöre auch die Fähigkeit, kritische Business-Anwendungen entsprechend anzupassen.
Auch das im Cloud-Umfeld weiter heiß diskutierte Thema Security spielt bei den erwarteten Vorteilen eine Rolle, wenn auch nur indirekt. So rechnen viele CIOs durchaus mit Verbesserungen, wenn es etwa um ComplianceCompliance, Risk Management oder Datensouveränität geht. Die Studienautoren sehen im Hybrid-Cloud-Modell denn auch weniger ein Sicherheitsrisiko als eine Chance für Unternehmen. Im Zuge einschlägiger Migrationsprojekte könnten sie ihre Security-Prozesse insgesamt auf den Prüfstand stellen und von Automation-, Skalierungs- und Effizienzvorteilen einer Cloud-Umgebung profitieren. Alles zu Compliance auf CIO.de