IT-Manager wetten
CIOs müssen Chief Collaboration Officer werden
Doch können sich die CIOs kaum dagegen wehren. Der Druck von außen steigt, denn Web 2.0 und Social Media sind mehr als ein bloßer Hype. Laut dem Marktforschungsunternehmen Nielsen verbringen Internetbesucher bereits 22 Prozent der gesamten Online-Zeit in Social Media - in Blogs, Foren, Twitter oder Facebook. Weltweit umfasst die Facebook-Gemeinde über 600 Millionen Menschen, und rund 150 Millionen greifen über ein mobiles Endgerät zu. Gleichzeitig werden 2012 mehr als eine Milliarde Menschen von zu Hause aus oder unterwegs arbeiten - unabhängig vom Endgerät. Die neue Generation der Mitarbeiter wächst mit Smartphone, App, mobilem Internet und Social Media auf. Sie wollen diese Werkzeuge, mit denen sie ihr privates Leben steuern, auch im Job nutzen.
Die Zukunft gehört Unternehmensallianzen und virtuellen Unternehmensnetzwerken
Auch aus unternehmerischer Sicht gibt es triftige Gründe, sich dem Ziel der Collaboration nicht zu verweigern. Die Zukunft gehört Unternehmensallianzen und virtuellen Unternehmensnetzwerken. Schon heute ist laut McKinsey statistisch erwiesen, dass Collaboration-Tools die Marktanteile von Unternehmen erhöhen - durch schnelleren Wissenszuwachs und geringere Kosten.
Druck kommt auch von den Fachkräften. Viele von ihnen entscheiden sich schon heute bewusst für einen Arbeitgeber, der ihnen die Nutzung von Tablet-PCs und Smartphone erlaubt, ihnen Wikis mit Kollegen und externen Projektmitarbeitern ermöglicht oder bei denen die Führungskräfte über Blogs offen kommunizieren. Dies steigert die Effizienz der Zusammenarbeit deutlich, denn Wissen und Experten stehen in Projekten unabhängig von Standorten ad hoc zur Verfügung.
In Open-Innovation-Projekten tauschen sich Entwickler mit Kunden, Zulieferern und Wissenschaftlern virtuell über Social-Media-Plattformen aus, beschleunigen so das Time-to-market und schneiden die Produkte von vornherein auf die Wünsche der Käufer zu. Im Consumer-Bereich ist dies schon gang und gäbe - angefangen bei neuen Geschmacksrichtungen für Chips bis zum gemeinsam ausgestatteten Auto. Web-2.0-Tools sammeln zudem das in vielen Köpfen und E-Mail-Anhängen meist verborgene Wissen der Mitarbeiter und machen es für alle Beteiligten sichtbar. Hier sind klassische Wissensmanagementsysteme nicht mehr zeitgemäß.
Doch nicht nur die Art und Weise der Kommunikation verändert sich weg vom direkten Gespräch zu übergreifenden Informations- und Zusammenarbeitsnetzwerken. Die Qualität der Kommunikation steigt mit dem Verschmelzen von Sprach-, Daten- und Bildkanälen über ein Medium. Waren bis dato Telefonkonferenzen Standard, werden sich in den nächsten Jahren Videotelefonie und Videokonferenzen in der Fläche durchsetzen.So nutzen monatlich durchschnittlich 145 Millionen Menschen die Dienste eines der größten Web-Videotelefonie-Anbieters im privaten Bereich. Forrester-Analysten gehen davon aus, dass bis 2020 Live-Videokonferenzen in High-Definition-Qualität fester Bestandteil der alltäglichen Unternehmens-Kommunikation sind. Und auch IDC prophezeit, dass sich Videokonferenzen zur neuen Norm in der Geschäftskommunikation entwickeln werden.