Für Business Intelligence fehlt oft die Strategie
CIOs sitzen in der Falle
Unternehmen in der Angststarre
Nun fangen die meisten CIOs aber nicht bei Null an. Viele Weichen sind schon gestellt. Was können sie trotzdem tun, um der BI-Falle zu entkommen?
Bachmann: Es ist möglich, Business Anforderungen zu bedienen und gleichzeitig an einer nachhaltigen BI Infrastruktur zu arbeiten. Aber hierzu sind mit allen Unternehmensbereichen abgestimmte Maßnahmen nötig. Will man gleichzeitig Quick Wins erzielen und eine nachhaltige Infrastruktur aufbauen, braucht es eine übergreifende Planung. Dafür benötigt BI die Unterstützung des Top Managements.
Kemper: Darüber hinaus muss man aufhören, echte Mehrwerte wie eine nachhaltig hohe Datenqualität kurzfristigen "Versuchungen" zu opfern. Diese Vorgehensweise hat viele Unternehmen ja erst in die BI-Falle getrieben und ist durchaus geeignet, sie in ernsthafte existentielle Nöte zu bringen. Natürlich hat man in der Praxis nicht die Zeit, zunächst langwierige Konsolidierungen durchzuführen, bevor man mit BI die ersten Business Benefits erzeugen kann. Aber die "Angststarre" zum Beispiel vor der oft als Mammutaufgabe empfundenen Stammdatenkonsolidierung muss nun endlich konzertierten Aktionsplänen weichen, die im Idealfall in einer eigenen BI Organisation koordiniert werden.
Könnte man nicht einfach sagen: Wir sparen uns den Ärger und lagern die BI ganz aus?
Bachmann: Nein - das genaue Gegenteil ist der Fall. BI ist ein Thema, das sich überhaupt nicht zum Outsourcen eignet. Outsourcen kann man Prozesse, die schon funktionieren. Business Intelligence spiegelt aber im Idealfall ein Unternehmen in seiner Vielfalt und Dynamik als lebendigen und auf Wandel ausgerichteten Organismus wider. Die Reibungsverluste bei der Synchronisation mit einem externen Dienstleister sind daher Gift für BI. Da wurden in der Vergangenheit schon einige Millionengräber geschaufelt und zum Schluss bleiben die Fragen: "Wo ist das Geld? Wo ist der Mehrwert?"