Gute Gegengründe der IT-Chefs

CIOs sollten heilige Kühe schlachten

20.02.2012
Von  und Tom Kaneshige
Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.

Dritte heilige Kuh: Start-Ups aussperren

Die berühmte heilige Kuh.
Die berühmte heilige Kuh.
Foto: JeremyRichards - Fotolia.com

Tom Kaneshige von unserer amerikanischen Schwesterpublikation CIO.com beobachtet immer wieder, wie misstrauisch CIOs gegenüber Startups sind. Die einen lehnen die Zusammenarbeit mit Start-Ups kategorisch ab, weil sie befürchten, im schlimmsten Fall auf einer Software sitzenzubleiben, für die es keinerlei Support mehr gibt. Andere arbeiten nur mit Start-Ups zusammen, wenn diese sich verpflichten, im Fall der Fälle dem CIO den Code zu überlassen, damit die Software zumindest weiterentwickelt werden kann.

CIO-Handlungsspielraum oft eingeschränkt

Starkey-CIO Duchscher arbeitet mit Start-Ups zusammen, weil viele von ihnen seiner Meinung nach außergewöhnliche und innovative Dinge anbieten. Doch blauäugig ist er dabei nicht. Sein IT-Team setzt eine Infrastruktur immer so auf, dass das Ende eines Start-Ups das Unternehmen nicht zu schwer treffen würde. So hat sein Mobile-Team bei einer App beispielsweise als Backup einen eigenen Code vorbereitet, der im Notfall eingesetzt werden könnte.

Kaneshige kennt die Einwände von CIOs, wenn von ihnen das Schlachten von heiligen Kühen verlangt wird. Sie halten das zukunftsorientierte Handeln häufig für zu riskant. Gerade beim Einführen von Apps für mobile Endgeräte zögern sie deshalb, vorne mitzuspielen. Doch auch diese Haltung birgt ein Risiko. Denn konservative IT-Abteilungen leisten selten mehr als die Instandhaltung der Systeme und so eine Leistung lässt sich leicht outsourcen, glaubt Starkey-CIO Duchscher. Anstatt dem Fortschritt Steine in den Weg zu legen sollten CIOs lieber aufwachen, neue Technologien wie Apps ins Unternehmen bringen und Mitarbeitern und Kunden dabei helfen, sie zu nutzen.

Doch wie viel HandlungsspielraumHandlungsspielraum hat ein CIO denn eigentlich? Ein Leser hat in einem Kommentar die Kritik von Kaneshige an den vermeintlich konservativen CIOs zurückgewiesen: "Ich bin mir sicher, dass viele CIOs gern mit der von Ihnen beschriebenen zukunftsorientierten und risikofreudigeren Einstellung arbeiten würden, doch es ist vermutlich nicht ihre Entscheidung", schreibt der Leser. Sie täten doch nur das, was ihnen die Regeln des Unternehmens vorschreiben. Alles zu Rolle des CIO auf CIO.de

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