Cloud Computing


Tür ins Cloud Computing

Cloud-Anbieter brauchen PaaS

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Cloud Foundry, von VMware entwickelt, um Entwicklung und Bereitstellung von CloudApplikationen zu vereinfachen, und 2011 unter dem Dach der Apache-Foundation als Open-Source-Lösung bereitgestellt, entwickelt sich mehr und mehr zum De-facto-Standard für PaaS. Die Cloud Foundry Foundation hat mittlerweile über 40 Mitglieder, darunter klangvolle IT-Namen wie EMC, IBM, Intel und SAPSAP. Der deutsche Softwarekonzern will damit die Unterstützung für die Entwicklergemeinde ausweiten, erläuterte SAP-CIO Björn Goerke. Die Walldorfer forcieren derzeit den Ausbau ihrer HANA-Cloud-Plattform. Neben den eigenen Business-Applikationen sollen dort auch Anwendungen von Drittanbietern laufen. SAP-Angaben zufolge entwickeln bereits 1200 Start-ups für die HANA Enterprise Cloud. Alles zu SAP auf CIO.de

Allerdings sind Entwickler auf den SAP-Cloud-Stack festgelegt. Am Unterbau rund um die In-Memory-Datenbank HANA ist beispielsweise nicht zu rütteln. Um ihr Cloud-Ökosystem zu erweitern, bemühen sich andere Anbieter um mehr Offenheit. Beispielsweise unterstützt MicrosoftMicrosoft mit Azure mittlerweile auch virtuelle Maschinen unter Linux. Außerdem laufen Business-Lösungen konkurrierender Anbieter auf der Cloud-Plattform, zum Beispiel Oracle-Datenbanken und SAPs Business-Anwendungen. Microsoft kombiniert in seiner Azure-Plattform IaaS- und PaaS-Lösung. Zudem lässt sich die Cloud-Umgebung in verschiedenen Betriebsmodellen wie Public, Private und Hybrid bereitstellen. Das Azure-Pack erlaubt darüber hinaus Partnern, eine eigene, auf Microsoft Azure basierende Cloud-Infrastruktur in einem gehosteten Modell aus einem lokalen RechenzentrumRechenzentrum heraus anzubieten. Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de

Cloud-Anbieter bauen Rechenzentren

Oracle will sich als kompletter Cloud-Anbieter mit IaaS-, PaaS- und SaaS-Lösungen positionieren. Im Paas-Umfeld bietet Oracle Datenbank, Web Logic Application Server und Datenbank-Backup-Services an. Services rund um Softwareentwicklung, Mobile Computing, Business IntelligenceBusiness Intelligence und Dokumente könnten in Kürze vorgestellt werden. Seine Fusion-Applikationen offeriert der Konzern bereits aus der Cloud. Darüber hinaus geht es auch für Oracle darum, den Anwendungskosmos seiner eigenen Cloud für unabhängige Softwareentwickler zu öffnen. Für seine Cloud-Infrastruktur betreibt Oracle 19 Rechenzentren weltweit. Auch für die Cloud-Spezialisten geht es derzeit darum, ihre weltweite Präsenz auszubauen. Beispielswiese kooperiert Salesforce.com, das sich über SaaS hinaus auch als PaaS-Anbieter in Stellung bringt, hierzulande mit der Deutschen Telekom. Ab dem kommenden Jahr wird T-Systems ein deutsches Data-Center für die Plattform "Salesforce 1" bereitstellen. Auch AmazonAmazon.com plant angeblich für seine IaaS- und PaaS-Lösungen für kommendes Jahr ein Rechenzentrum in Deutschland. Alles zu Amazon auf CIO.de Alles zu Business Intelligence auf CIO.de

Angesichts der wachsenden PaaS-Angebote dürfte sich auch für Softwarenanbieter, für die eine Cloud-Strategie bis dato zu aufwendig war, eine Tür in die IT-Wolke öffnen. Schwierig bleibt dabei allerdings die Frage, für welche Plattform sie sich entscheiden sollen. Anwender dürfen in Zukunft mit mehr Cloud-Angeboten rechnen. Allerdings gilt es für die Verantwortlichen, genau zu beobachten, wie sich die Ökosysteme der verschiedenen großen Cloud-Anbieter entwickeln. Denn wenn es darauf hinausläuft, neben den eigenen On-Premise-Anwendungen auch noch einen ganzen Zoo verschiedener Cloud-Plattformen miteinander zu integrieren, ist der Abbau von Komplexität, den die Cloud-Idee eigentlich verspricht, schnell wieder dahin.

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