Fokus auf Supply Chain Management
Cloud Computing erobert die Logistik
- Bedenken wegen Datensicherheit und Verfügbarkeit
- Wer eine klare Cloud-Strategie verfolgt, ist weniger ängstlich
- Neben SCM wird in dieser Branche auch CRM eine wichtige Rolle spielen
Bereits zum zweiten Mal nach 2012 hat das Institut für Cloud Computing in Zusammenarbeit mit der AXIT GmbH untersucht, wie sich Cloud-Technologie in der Logistik entwickelt. Wie die Online-Befragung von 218 Cloud-Experten aus 15 europäischen Ländern zeigt, nutzt heute bereits mehr als die Hälfte der Unternehmen Cloud-Lösungen, in naher Zukunft werden es sogar mehr als zwei Drittel sein. Viele der Unternehmen haben eine Cloud-Strategie etabliert - je größer die Logistiker sind, desto wahrscheinlicher ist das.
Sorge um Datenschutz und -sicherheit
Geht es um die Wahl des Providers, machen die Betriebe keine Kompromisse: Datenschutz und Datensicherheit sind das erste Gebot. Die höchsten Ansprüche in diesem Punkt stellen Firmen, die bereits eine Cloud-Strategie besitzen. Kosten und die damit zusammenhängenden Abrechnungsmodelle sind das zweitwichtigste Kriterium. Knapp die Hälfte der Anwenderunternehmen bevorzugt eine pauschale Abrechnung (= monatliche Miete oder Flatrate) der aus der Cloud bezogenen Leistungen. Man möchte Kalkulationssicherheit!
Wichtigstes Einsatzgebiet: SCM
Das mit Abstand am häufigsten genutzte Cloud-Einsatzfeld in der Logistik liegt im Supply Chain Management (SCM). Das war bereits Ergebnis der Studie aus dem Jahr 2012. SCM-Lösungen werden vor allem von Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern eingesetzt, da - der Schluss liegt nahe - mit steigender Unternehmensgröße auch die Komplexität von Logistikprozessen zunimmt. Dieser Trend wird sich fortsetzen, denn wer Unternehmen fragt, in welchen Bereichen sie planen, die Cloud nutzen zu wollen, erhält zuallererst die Antwort: im Supply Chain ManagementSupply Chain Management. Alles zu Supply Chain auf CIO.de
Vorteil: Standortübergreifender Datenzugriff
Welche Vorteile schätzen Cloud-Nutzer aus der Logistik am meisten? Hier wird der standortunabhängige Datenzugriff am häufigsten genannt; auch die einfache unternehmensübergreifende Zusammenarbeit ist innerhalb der letzten vier Jahre wichtiger. Insbesondere die großen Verlader sind an reibungslos ineinandergreifenden Prozessen interessiert. Sie möchten mit Cloud-Technologie Prozesse verbessern, Risiken minimieren und Kosten senken. Auch Logistikdienstleister schätzen die Möglichkeit, auf Veränderungen in der Zusammenarbeit mit Collaboration-Partnern schnell und qualifiziert reagieren zu können.
- Die Studienteilnehmer im Überblick
Logistikdienstleister stellen das Gros der Umfrageteilnehmer - ähnlich wie in der Studie von 2012. Unternehmen aus Industrie und Handel stellen gemeinsam die Gruppe der Verlader. - Cloud ist noch ein junges Thema
Immer mehr Logistiker beschäftigen sich ernsthaft mit Cloud Computing. Fast 40 Prozent der Befragten haben sich zwei Jahre oder länger damit befasst. - Cloud-Einsatz nach Softwarekategorien
Die Logistikunternehmen setzen Cloud Computing im Logistik- und SCM-Bereich ein. Doch auch für Office, ERP und CRM kommt die Wolken-IT in Frage. - Nach diesen Kriterien werden Cloud-Provider ausgewählt
Wer ein Sicherheitskonzept und faire Preise bieten kann, kommt mit Anwendern aus der Logistik ins Geschäft. - Flatrate bevorzugt
Fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer bevorzugt eine monatliche Pauschalzahlung. Offenbar geht es vor allem um Kalkulationssicherheit. - CRM auf dem Vormarsch
Auch in Zukunft bleiben Logistik und SCM die wichtigsten Cloud-Anwendungsgebiete. Auffällig ist allerdings, wie wichtig das CRM-Thema für die Branche wird. - Diese Logistiklösungen nutzen Anwender aus der Cloud
Vor allem große Unternehmen setzen auf SCM-Lösungen (Supply Chain Planning, Supply Chain Execution sowie für Supply Chain Visibility). Auf Platz zwei folgen Versand- und Transport-Management-Systeme. - Was Cloud-Lösungen so reizvoll macht
Der standortübergreifende Datenzugriff, die einfache Einbindung von Partnern und die Flexibilität sprechen für Cloud-Systeme. Auffällig ist das rasant steigende Interesse an Collaboration. - Was an Collaboration fasziniert
Logistiker möchten reibungslose Prozesse und kürzere Reaktionszeiten. - Risikofaktor Datensicherheit
Wenn sich Logistikunternehmen in Sachen Cloud sorgen, dann um Datensicherheit und mangelnde Verfügbarkeit. - Cloud zentral für Logistik 4.0
Logistiker wie Verlader sind sich sicher, dass Cloud in der Logistik 4.0 eine zentrale Rolle spielen wird. Denn als "übergeordnete Instanz" ermöglicht Cloud Computing die Zusammenführung von Daten sowie die Automatisierung von Prozessen.
Die Bedeutung sonstiger mit der Cloud verbundenen Vorteile, etwa ein geringerer Administrationsaufwand oder auch Miete statt Kapitalbindung, geht zurück. Damit bestätigt sich der Eindruck, dass sich das variable Abrechnungsmodell von Cloud-Lösungen bereits erfolgreich durchgesetzt hat.
Aufklärungsarbeit der Cloud-Provider fruchtet
Geht es um die Vorbehalte, die Logistiker gegen die CloudCloud haben, dann steht - wie auch in anderen Branchen - die Angst vor mangelnder Datensicherheit an erster Stelle. Vor allem kleinere Betriebe hält dieser Aspekt nach wie vor von Cloud Computing ab. Es lässt sich vermuten, dass hier Bauchgefühl über fundiertes Wissen entscheidet, zumal es gerade den kleineren Unternehmen oft an einer Cloud-Strategie mangelt. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de
Große Konzerne beunruhigt hingegen, dass sie keinen Einfluss auf das IT-System haben - wobei die Bedeutung dieses Hemmnisses gegenüber 2012 stark rückläufig ist. Die Aufklärungsarbeit der Cloud-Anbieter fruchtet und die steigende Zahl von Lösungen, die in der Praxis erfolgreich zum Einsatz kommen, überzeugt. Zudem hilft die Cloud den Unternehmen, an Entwicklungen zu partizipieren, die aus der Digitalisierung und Automatisierung von Logistikprozessen (Stichwort: Logistik 4.0) erwachsen. Wer Cloud-Lösungen heute in der Logistik einsetzt, erwartet zudem positive Effekte bei der Auswertung und Nutzung großer Datenmengen (Big Data), denn die Technologie vereinfacht es, Daten aus verschiedenen Systemen und Quellen zusammenzuführen