Die wöchentliche CIO-Kolumne

Comdefect

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

Wer schuld am Desaster ist, will keiner der Befragten öffentlich erklären. Comdirect-Sprecher Stephan Maaß sagt: "Alle versuchen, eine gute Site zu machen; es gibt keine Anschuldigungen."

Er verspricht auch Besserung nach einer Umgewöhnungsphase. Denn "wir bei Comdirect wollen die Kunden ja nicht umerziehen, sondern ihnen die Nutzerführung erleichtern im Sinne von Klickreduzierung." Konkret: In der nächsten Woche soll die "Informer"-Startseite persönlich individualisierbar sein. "Nageln Sie mich aber auf den Termin nicht fest", bittet er schon mal. Weitere Verbesserungen sollen folgen. "Technisch ist das Projekt abgeschlossen", sagt Kunze, und es klingt wie die Hoffnung, das Thema möge jetzt, endlich, ad acta gelegt werden.

Warum die vor den Veränderungen so erfolgreiche Site überhaupt umgestaltet wurde? Maaß: "Die alte war schon sechs Jahre alt, deswegen brauchten wir eine Neue. Zudem wollen wir das Directbanking sowie die Privat- und Vermögensberatung ausbauen."

Kunden habe die Comdirect durch die Online-Blamage nicht verloren, heißt es am Banksitz in Quickborn. Es habe ein normaler Austausch von Kunden stattgefunden, die Kundengewinnung sei jedoch stabil geblieben, versichert Comdirect-Sprecher Maaß.

Eine Konsequenz wollen die Web-Banker jedoch ziehen: Beim nächsten Relaunch wolle man die Kunden besser informieren und "genauer hinhören". "Die technischen und systembedingten Pannen haben den Relaunch bei vielen Nutzern teilweise so überschattet, dass die nachweisbaren Erfolge und Verbesserungen durch den Neustart manchmal überdeckt wurden", räumt Maaß immerhin ein. "Man hätte haarklein für den Allerletzten sagen müssen, was bei der Umstellung passiert." Denn "unzufriedene Nutzer sind auch nicht schön", hat man bei Comdirect gelernt.

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