Anhängiger Rechtsstreit aus seiner Atos-Zeit
CSC hat Deutschland-Chef Fercho abgelöst
Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Fercho ist nach wie vor im Unternehmen tätig, über seine künftige Aufgabe und Position wollte der Dienstleister auf Anfrage der Computerwoche aber keine Auskunft geben. Gleiches gilt für die Gründe der Demission, auch sie wurden nicht offen gelegt. Bislang gibt es auch keine offizielle Mitteilung zu dem Wechsel im Management der deutschen CSC-Niederlassung.
Vor wenigen Tagen wurde lediglich die Belegschaft intern darüber informiert, dass Fercho zum 1.Februar von Joachim Lauterbach abgelöst wird. Lauterbach übernimmt als kommissarischer General Manager Central Europe das Geschäft von CSC in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den osteuropäischen Ländern. Zugleich ist er Geschäftsführer der CSC Deutschland Solutions GmbH. Lauterbach berichtet an CSC-Board-Mitglied Thomas Hogan, der als Executive Vice President sämtliche Belange der weltweiten CSC-Dependancen verantwortet.
Fercho wurde am 1. November 2006 Vorsitzender der Geschäftsführung von CSC in Deutschland. Er kam in einer sehr unsicheren Phase zu CSC, als die weltweiten und europäischen Einnahmen rückläufig waren und die Zentrale in den USA Stellenstreichungen angekündigt hatte. Fercho versprach der hiesigen Belegschaft, sich um sichere Arbeitsplätze zu bemühen, vor allem durch Wachstum mit großen Deals. Mit dieser Strategie und enormen Investitionen in das IT-Auslagerungsgeschäft hatte er zuvor als Deutschland-Chef dem französischen IT-Dienstleister Atos Origin (heute Atos) den Weg in den deutschen Markt geebnet.
Einer der großen Outsourcing-Deals, den Atos unter Ferchos Leitung gewinnen konnte, bescheren sowohl dem Manager als auch seinem ehemaligen Arbeitgeber noch heute juristischen Ärger. 2004 übernahm Atos den Betrieb der Rechenzentren, des Supports, der Anwendungen und Netze für den Karstadt-Quelle-Konzern. Das Volumen belief sich auf 1,2 Milliarden Euro bei einer Laufzeit von mehr als acht Jahren. Nicht immer verlief die Partnerschaft in der Folge reibungslos, bereits 2006 hatte Karstadt-Quelle Zeitungsberichten zufolge den Ausstieg aus dem Vertrag erwogen.