Sprint verhandelt mit anderen
Dämpfer für T-Mobile-US-Fusionshoffnung
Sprint verhandelt einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge derzeit mit den beiden US-Kabelanbietern Charter Communications und Comcast über eine engere Zusammenarbeit. Dabei gehe es darum, wie die beiden Kabelkonzerne die Dienste von Sprint zum Ausbau ihrer mobilen Angebote nutzen können, berichtete die Zeitung unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen am Montagabend. Während der bis Ende Juli angesetzten Verhandlungen mit den Kabelanbietern lägen die Gespräche mit der Telekom-Tochter T-Mobile US auf Eis.
Möglicherweise investieren die beiden Kabelkonzerne in das Mobilfunknetz von Sprint. Zudem könnten sie sich auch direkt an Sprint beteiligen. Ebenso sei eine gemeinsame Übernahme von Sprint durch Charter und Comcast möglich - dies sei allerdings das am wenigsten wahrscheinliche Szenario. Durch die Gespräche mit den beiden Kabelbetreibern sei die Möglichkeit einer Fusion von Sprint und T-Mobile US aber noch nicht vom Tisch, hieß es in dem Bericht weiter. Sollte Sprint mit Charter und Comcast nur zu einer Vertriebsvereinbarung kommen, sei dies weiter eine Option. In den bisherigen Gesprächen seien sich die Telekom-Tochter und Sprint aber nicht viel näher gekommen.
In der vergangenen Woche hatte das "Handelsblatt" berichtet, dass die TelekomTelekom jetzt mit Blick auf die US-Tochter offiziell umgeschwenkt habe. Die Bonner wollen demnach das wachstumsstarke US-Mobilfunkgeschäft mit Sprint zusammenlegen, statt es wie ursprünglich geplant zu verkaufen. Dabei solle die unternehmerische Führung bei den Bonnern liegen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Informationen aus dem Umfeld des Vorstands und des Aufsichtsrats. Top-500-Firmenprofil für Telekom
Ein offizieller Beschluss des Aufsichtsrats für das Vorgehen liege allerdings noch nicht vor, da die obligatorischen politischen Gespräche vor einem derartigen Vorhaben noch nicht abgeschlossen seien, hieß es im Blatt. Die Telekom wollte die "Handelsblatt"-Informationen auf Anfrage nicht kommentieren. (dpa/rs)