Industrial Metaverse

Das brauchen Sie zum Einstieg in die virtuelle Welt

Peter Körte ist Chief Strategy Officer und Chief Technology Officer bei Siemens.
Patrick Vollmer ist Senior Managing Director bei Accenture.

Hardwarefragen

VR-Brillen eignen sich nur für kurze Ausflüge in die virtuelle Welt des Industrial Metaverse. Deshalb sollten alternative Darstellungsformen berücksichtigt werden.
VR-Brillen eignen sich nur für kurze Ausflüge in die virtuelle Welt des Industrial Metaverse. Deshalb sollten alternative Darstellungsformen berücksichtigt werden.
Foto: View Apart - shutterstock.com

Kritiker des Industrial Metaverse führen immer wieder den Aspekt der unhandlichen Hardware an. Ja, deren Nutzerfreundlichkeit ist sicherlich zu verbessern. Zumal sich VR-Brillen nur kurze Ausflüge in die virtuelle Welt eignen. Um damit täglich stundenlang zu arbeiten, sind sie jedoch zu schwer.

Der Zugang zum Industrial Metaverse sollte zudem nicht auf AR- oder VR-Brillen beschränkt bleiben, sondern muss weitergedacht werden. Tatsächlich beruhen heute die meisten Anwendungsfälle auf 2D-, beziehungsweise reinen Bildschirmdarstellungen.

Der Weg ist das Ziel

Heute mögen die Auswirkungen auf das Geschäft noch gering sein, doch die von uns geschilderten Beispiele ("Industrial Metaverse - Das bietet die vierte Evolutionsstufe des Internets") lassen erahnen, welches Zukunftspotenzial im Industrial Metaverse steckt. Es ermöglicht die virtuelle Planung, Optimierung und schnellere Umsetzung von beispielsweise Fertigungsstätten und Produktionsprozessen.

Zudem kann Problemen durch Simulation vorgebeugt und Lösungen schneller gefunden werden. Indem Prozesse, Objekte und Negativ-Szenarien zunächst virtuell simuliert werden, sparen Unternehmen hohe Kosten.

Nachhaltigkeit von Beginn an

Schließlich ermöglicht es das Industrial Metaverse, Nachhaltigkeit von Beginn an in Entwicklung und Design mitzudenken und den CO2-Fußabdruck aller Akteure der Lieferkette und über den gesamten Produkt-Lebenszyklus zu berücksichtigen und zu senken.

Zwar begann die Entwicklung des Metaverse - wie viele Zukunftstechnologien - in den USA mit Fokus auf den Consumer-Bereich und wird derzeit vor allem von US-Unternehmen vorangetrieben. Doch Deutschland und Europas Tech-Industrie haben durchaus Chancen, diese Technologie für den Industriesektor mitzugestalten.

Noch nicht ausgereift

Langfristige, vorausschauende Investitionen in die Forschung wären etwa ein wichtiges Signal, um Deutschland auch als Wissens- und Innovationsstandort wieder auf die Landkarte der führenden Nationen zu setzen. Schließlich ist das Metaverse noch längst nicht ausgereift.

In diesem Fall könnte der Weg zudem schon Teil des Ziels sein. Investitionen in die digitale Transformation - KI, digitale Zwillinge etc. - generieren bereits heute einen Mehrwert.

Dabei müssen jedoch Systemoffenheit, Interoperabilität, starke Partnerschaften und Ökosysteme im Vordergrund stehen. Denn sie sind der Weg zur erfolgreichen digitalen Transformation in der Gegenwart und zum Industrial Metaverse der Zukunft.

Zur Startseite