Public IT


Rechtsverbindliche E-Post

De-Mail auch nach Beschluss unter Beschuss

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

Web.de, Gmx und T-Online.de werden laut Studie zum Kommunikationsverhalten deutscher Internet-Nutzer 2010 gemeinsam von mehr als 60 Prozent der deutschen E-Mail-Anwender genutzt. Noch bevor das De-Mail Gesetz zum Ende dieses Jahres in Kraft treten soll, hatten die drei Provider ihren Mail-Kunden Vorab-Registrierungen für De-Mail-Adressen angeboten.

Welche E-Mail rechtsverbindlich ist

Gert Metternich, Projektleiter De-Mail bei der Telekom-Tochter T-Systems, hatte sich zuvor positiv zum Anhörungsverfahren der Verbände geäußert: „Die Verbände sprechen sich klar für eine einheitliche Kennung der De-Mail-Adressen aus. Dies unterstreicht unsere Forderung. Wir wollen, dass unsere Kunden zweifelsfrei erkennen können, welche Mail rechtsverbindlich ist.“

De-Mail als künftiger Standard für rechtsverbindliche Mail-Kommunikation solle eine eindeutige Kennung in der Mail-Adresse bekommen, die sich aus Vorname.Nachname@, der anschließenden Endung des Mail-Anbieters und einer De-Mail Endung zusammensetzen.

Um den eigenen Namen für De-Mail zu sichern, konnten und können sich die Nutzer seit Juli mit ihrem Vor- und Zunamen registrieren. Nachdem das Gesetz verabschiedet ist, sollen die Teilnehmer über das Registrierungsverfahren informiert werden, danach erfolgt die persönliche Authentifizierung. Damit soll sichergestellt werden, dass die Nutzer von Spam verschont bleiben.

Zu den zahlreichen Befürwortern des De-Mail-Gesetzes zählt der eco (Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V.). In einer Stellungnahme heißt es: "Die qualifizierte elektronische Signatur hat ihren Durchbruch leider bislang noch nicht erlebt, sie kommt nur in Insellösungen zum Einsatz. Der Verband begrüßt daher grundsätzlich den Ansatz, einen neuen Rahmen für die Einbindung des Mediums E-Mail in die rechtsverbindliche und -sichere Kommunikation zu schaffen.“

Arndt Groth, Präsident des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW), hofft ebenfalls auf eine rasche Umsetzung des Gesetzesvorhabens. Er sagte: „Die Etablierung elektronischer Dienste in der Gesellschaft gehört zu den Hauptanliegen des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft. Daher unterstützen wir das De-Mail-Projekt. In der privaten wie geschäftlichen Kommunikation ist die E-Mail inzwischen allgegenwärtig. Mit De-Mail wird dafür gesorgt, dass jetzt auch ein rechtssicherer und rechtsverbindlicher Austausch von Nachrichten und Dokumenten per E-Mail zwischen Bürgern, Behörden und Unternehmen möglich wird."

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