Deloitte-Studie
Der CIO als Venture Capitalist
Ständige Bewertung der Performance
Ein CIO mit VC-Mindset führt nicht einfach nur Buch über die Abarbeitung von To-do-Listen oder das Asset-Inventar. Die "Portfolio-Sicht" ermögliche es ihm, jedes Stück Inventar, jedes Projekt und jeden Anbieter ständig nach solchen Kriterien zu beurteilen, die auch die Fachbereichsleiter und die Unternehmensführung verständen, so Deloitte. Und das versetze ihn in die Lage, seinen Management-Kollegen den quantitativen und qualitativen Wertbeitrag der IT nahezubringen. Welche Initiativen sind geschäftskritisch? Welche Hardware- und Softwarekomponenten sind wachstumsentscheidend? Welche sollen auslaufen? Derartige Fragen müsse er beantworten können.
Das Unvorhersehbare antizipieren
Dabei hat der CIO mit einigen Unbekannten zu rechnen. Deloitte spielt hier beispielsweise auf die undurchsichtige Produkt-Roadmap vieler Anbieter und die schwer vorhersehbare Entwicklung neuer Marktteilnehmer an. Der CIO brauche die Fähigkeit und die Disziplin, die Marktlandschaft im Auge zu behalten - und zwar stets und ständig im Hinblick auf die Bedeutung für das eigene Unternehmen, die eigenen Kunden und die Geschäftspartner. Darüber hinaus rät Deloitte den CIOs, eine "Konzessionsarchitektur" zu errichten, die es erlaube, Assets mit überschaubarem Aufwand auf andere Anbieter zu übertragen.
- Was bei den CIOs 2014 floppt
Neben den Topthemen des Jahres beleuchtet Cap Gemini auch immer die „Flops“, also die Techniken, die zwar von Anbieterseite stark beworben und in den Medien sehr präsent sind, mit denen die CIOs aber noch wenig anfangen können. - App Stores für Endkunden:
AppStores für Endkunden bieten 15 Prozent der befragten Organisationen an. Andere Unternehmen stellen ihre Software lieber über die Plattformen der großen Anbieter wie Apple, Google und Microsoft zur Verfügung. Daran wird sich nach Capgemini-Prognosen vermutlich auch wenig ändern: Nicht einmal die Hälfte der Befragten habe vor, in naher Zukunft einen eigenen App-Store aufzubauen. - Bring your own Device:
Bring your own Device, also die Nutzung privater Geräte für dienstliche Zwecke, ist leicht in der Achtung der CIOs gestiegen, bleibt aber unter den Flops. Mit 13 Prozent ist auch der Umsetzungsgrad gering. Immerhin arbeiten weitere elf Prozent der Befragten derzeit an einer ByoD-Policy. Der Grund für die Zurückhaltung sind hauptsächlich die bekannten Sicherheits- und Support-Probleme. Ungeklärt sind auch viele Fragen des Lizenz- und Steuerrechts sowie des Datenschutzes und Datenschutzrechts. - Context-aware Computing:
Context-aware Computing gilt den Marktbeobachtern als Thema mit großem Potenzial. Wie Capgemini erläutert, handelt es sich dabei um Systeme, die anwenderspezifische Informationen wie Standort, Aktivität oder Objekte in der Umgebung verwenden, um jeweils passende Inhalte, Produkte oder Dienstleistungen auszuwählen und anzubieten. Innerhalb der Unternehmen stellen solche Lösungen den Anwendern die von ihnen gesuchten oder für sie relevanten Informationen automatisch zur Verfügung. Diese Technik interessiert die CIOs in diesem Jahr mehr als im vergangenen, aber von einem Durchbruch kann keine Rede sein. - App Store für Mitarbeiter:
AppStores für die Mitarbeiter sind ebenfalls ein Flop: Nur zwölf Prozent der Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern eine Plattform zum Herunterladen von Apps für mobile Endgeräte an. Wie Capgemini herausgefunden hat, sind diese Appls auch hauptsächlich für den internen Einsatz vorgesehen. - Crowd Sourcing:
Crowd Sourcing schließt die Flop-Liste ab. Diese von den Marktauguren als Zukunftstrend ausgewiesene Praxis wird derzeit nur von fünf Prozent der Unternehmen verwendet, ein Prozent ist mit der Implementierung Implementierung beschäftigt, 14 Prozent haben das Thema in Planung. Interessant ist Crowd Sourcing aus Sicht von Capgemini derzeit nur für eine kleine Zahl von Fertigungs- und Vertriebsunternehmen, die ihre Kunden enger in den Produktentwicklungsprozess einbinden wollen.
Die Werbetrommel rühren
Ein CIO, der sich als VC begreift, kann seineRolleRolle vor einer neuen Kulisse spielen. Selbstverständlich werde er - oder sie - die Außenwahrnehmung nicht über Nacht verändern, warnt Deloitte die Übereifrigen. Andererseits sollten CIOs nicht davor zurückschrecken, sich selbst zu "vermarkten" - im Interesse der IT und damit auch des Unternehmens. IT-Marketing und -PR sei auch wichtig, um Talente ins Unternehmen zu ziehen. Alles zu Rolle des CIO auf CIO.de
Interne und externe Talente fördern
Auch das Talent-Management gehört zu den Aufgaben eines Venture Capitalist. Wo sind die Lücken im Skillset? Wie lassen sie sich durch interne Weiterbildung schließen? Wo müssen neue Mitarbeiter eingestellt werden? Wie lassen sich Toptalente erkennen, entwickeln und halten? Wo ist Croudsourcing sinnvoll und machbar? In ihren Teams brauchen die CIOs "Macher" und "Denker", aber auch "Führer". Und die Talente sind überall knapp.
Kurz und bündig:
Operationale Services bereitstellen war gestern. Heute muss der CIO die Wachstums- und Investitionsstrategie des Topmanagements unterstützen - so flink und flexibel wie irgend möglich.