Paul Hartmann AG
Der CIO treibt den digitalen Wandel voran
Hartmann hat für solche Szenarien in Spanien eine "SensorBox" entwickelt, in der Krankenhäuser medizinische Produkte aufbewahren. Werden Artikel entnommen, bestellt das System ab einem bestimmten Wert automatisch nach. Ähnlich dem viel zitierten Kühlschrank, der via Internet-Anschluss selbständig die ausgegangene Milch nachbestellt, hat Hartmann damit eine intelligente Inventarisierungslösung für seine Produkte geschaffen, die den Bestellprozess automatisiert und hilft, Kosten zu sparen.
Wie sich etablierte Produkte mit Software aufwerten lassen, zeigt sich auch im Bereich der Desinfektionsmittel. Durch Infektionen entstehen Krankenhäusern enorme Kosten, berichtet Omerhodzic. Vor diesem Hintergrund entwickelt Hartmann eine KI-basierte Software zur Früherkennung und Prävention von Infektionen. Das System wertet unterschiedliche patientenrelevante Daten aus und ist in der Lage, Infektionen in einem frühen Stadium zu identifizieren.
Selbst für Commodity-Produkte wie Windeln arbeitet der Hersteller an einer digitalen Ergänzungdigitalen Ergänzung: Im Pflegealltag muss das Personal in der Regel alle zwei Stunden prüfen, ob eine Windel gewechselt werden muss. Das ging bislang nur manuell. Eine mögliche Lösung ist ein Sensor in der Windel. Omerhodzic: "Unser Produkt wird damit digital." Alles zu Digitalisierung auf CIO.de
Welche Rolle die IT-Organisation in diesem Veränderungsprozess spielt, erläutert der CIO anhand des Reifegradmodells von Gartner. Von einem reinen "ServiceProvider" (Reifegrad 1) soll sich die Hartmann-IT bis 2022 zu einem "Technology Innovator" (Reifegrad 4) weiterentwickeln: "Die IT stellt künftig die Technologien bereit, um gemeinsam mit dem Business Wettbewerbsvorteile zu generieren und neue Geschäftsmodelle zu generieren".
Dass diese Entwicklung nicht von heute auf morgen zu schaffen ist, räumt der Manager ein. Schon 2017 startete er das Transformationsprogramm "Accelerate 2022", das sich auf die zwei Dimensionen "Operational Excellence" und "Digital Excellence" konzentriert. Im ersten Teil geht es vor allem darum, Ressourcen für digitale Projekte freizuschaufeln. Omerhodzic setzt dabei stark auf Cloud ComputingCloud Computing und hat etliche Business-Anwendungen in die Cloud verlagert. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de
"Wir haben uns für eine hybride Strategie entschieden", erklärt er die Hintergründe. "Ziel ist es, alle Applikationen, die Standardgeschäftsprozesse abbilden, in der Cloud zu betreiben." Eine Ausnahme bildeten nur Anwendungen, die einem regulatorischen Einfluss unterliegen. In einem groß angelegten Infrastrukturprojekt hat die Hartmann Gruppe bereits 30 Rechenzentren aufgegeben und die Workloads in einem vom Dienstleister Axians IT Solutions gehosteten Data Center konsolidiert.
Kostenvorteile durch Konsolidierung
Erhebliche Kosteneffekte erhofft sich der CIO auch durch eine Harmonisierung und Konsolidierung der komplexen IT-Landschaft, in der zu Beginn des Transformationsprogramms rund 2.000 verschiedene Systeme arbeiteten. Ähnliches gilt für die IT-Organisation, die aus 14 verteilten Einheiten bestand. Im Rahmen der Initiative "OneIT" hat Hartmann diese zu einer globalen Einheit zusammengeführt.