Jürgen Häfner auf den Hamburger IT-Strategietagen
Der Herr Minister CIO
Wirtschaft contra Politik - in solchen Schubladen denkt Jürgen Häfner nicht. "Unsere Strategie ist mit der eines Unternehmens vergleichbar", sagt der CIO von Rheinland-Pfalz. Der Ministerialdirektor trägt die Verantwortung für 34.000 IT-Arbeitsplätze in seinem Bundesland.
Und die Verantwortung für ein Budget aus den Taschen der Steuerzahler. Häfner ist nach der Landtagswahl vor rund zwei Jahren angetreten, die Verwaltung des Bundeslandes zu modernisieren, und natürlich, um Kosten zu senken. 105 Millionen Euro waren auf 400 Stellen verteilt. Die hat der CIO zusammengefasst, um Telefonie und Beschaffung zu standardisieren. Gebracht hat’s Einsparungen von zehn Prozent. "Bei der Hardware zum Beispiel haben wir Konditionen rausgehandelt, die uns selbst überrascht haben", sagt er.
Weniger überrascht war der Ministerialdirektor von den internen Kämpfen, die diesem Erfolg vorangegangen waren. In der Politik geht alles um Ressort-Hoheit, und die ist auch verfassungsrechtlich festgeschrieben. So hatte er bei Amtsantritt denn auch eine sehr heterogene IT-Struktur vorgefunden. Häfner erkannte das Verbesserungspotenzial und führte die Zuständigkeit für IT, Multimedia und Governance binnen sechs Wochen zusammen. "Das war nicht ganz einfach", stellt er im Rückblick fest.
Ob Wirtschaft oder Politik: Der CIO gehört ganz nach oben
Wie in einem Unternehmen auch, sollte der CIO in der Politik auf oberster Stufe angesiedelt sein, so Häfners Credo. Schließlich muss er auch unpopuläre Entscheidungen durchsetzen und dafür sorgen, dass Standards im gesamten Konzern beziehungsweise der gesamten Verwaltung gelten.