Analysten-Kolumne
Der IT-Markt im Überblick
Insgesamt können sich alle diese Ergebnisse trotz der - verglichen mit der Bundestagswahl immer noch harmlosen - Fehleinschätzungen sehen lassen. Die in der Lünendonk-Studie zusammengefassten jeweils führenden Unternehmen der verschiedenen Marktsegmente konnten durchschnittlich immerhin ein Plus bei der Umsatzentwicklung aufweisen. Das ist in Anbetracht eines hart umkämpften Marktes, auf dem sich zunehmend auch internationale Nearshore- und Offshore-Anbieter tummeln, sicherlich ein gutes Zwischenergebnis.
Doch dass die Anbieterunternehmen sich ob dieser gelungenen Zwischenetappe in 2004 nicht in Sicherheit wiegen und bei aller Zuversicht etwas vorsichtiger werden, ergeben zum Teil die Prognosen für das laufende Jahr 2005 sowie den Zeitraum 2005 bis 2010. Auch hier fand die Befragung wieder im Frühjahr statt.
Gedämpfte Prognosen
Dabei zeigt sich, dass die erfolgsverwöhnten Software-Anbieter in Deutschland auch hier wieder am optimistischsten sind. Sie rechen für das laufende Jahr 2005 mit einer durchschnittlichen Umsatzsteigerung von 13,3 Prozent. Für den Zeitraum von 2005 bis 2010 gehen sie von einer durchschnittlichen jährlichen Steigerung von 11,6 Prozent aus - also immer noch zweistellig.
Verhaltender gehen die IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland an das Jahr 2005 heran. Sie prognostizierten im Frühjahr ein Umsatzwachstum von 9,5 Prozent für das laufende Jahr, für die mittelfristige Zukunft von 2005 bis 2010 ebenfalls ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 9,5 Prozent. Da normalerweise die Wachstumserwartungen von Unternehmen steigen, je weiter der Prognosezeitraum vom Prognosezeitpunkt entfernt liegt, zeigt diese auf den ersten Blick positive Einschätzung eine gewisse Zukunftsskepsis der IT-Beratungsunternehmen.