Windows-as-a-Service

Der klassische Windows-Desktop stirbt

Kommentar  05.05.2022


Steven J. Vaughan-Nichols schreibt für unsere US-Schwesterpublikation Computerworld. Er beschäftigte sich bereits mit Business und Technologie als 300bps noch Highspeed war.
Microsoft möchte, dass Sie langfristig auf ein Desktop-as-a-Service-Modell umsteigen. Der erste Schritt in diese Richtung ist eventuell schon auf Ihrem PC zu sehen. Sie kennen es als Windows 11.
Will Microsoft Anwender mit Windows 11 langfristig zu einem Abo-Modell bringen?
Will Microsoft Anwender mit Windows 11 langfristig zu einem Abo-Modell bringen?
Foto: IB Photography - shutterstock.com

Windows 11 ist ein sinnloses Upgrade. Der Grund: Es bringt Kompatibilitätsprobleme mit sich und stellt keine wirkliche Verbesserung gegenüber Windows 10 dar. Sicher, es bietet bessere Sicherheit. Aber, Spoiler-Alarm, die meisten dieser Verbesserungen waren bereits in der Version Windows 10 20H2 (dem Oktober 2020 Update) enthalten. Sie müssen sie nur noch aktivieren.

Was ist also der Sinn von Windows 11? Ich denke, es geht darum, Sie langsam an die Idee von Windows as a Service (WaaS) zu gewöhnen. MicrosoftMicrosoft stellt seine Nutzer schon seit Jahren auf dieses Desktop-as-a-Service-Modell (DaaS) um. Heute können Sie bereits den benutzerfreundlichen Windows 365 Cloud PC abonnieren. Wenn Sie mehr Kontrolle und Funktionen wünschen, gibt es Windows 365 Enterprise oder Azure Virtual Desktop. Aber all diese Angebote sind eher für Unternehmen als für Verbraucher gedacht. Und obwohl Microsoft seine Geschäftskunden liebt, ist das Unternehmen auch an seinen Privatkunden interessiert. Alles zu Microsoft auf CIO.de

Trojanisches Pferd für Windows as a Service

Wenn ich mir die jüngsten Änderungen an Windows 11 anschaue, sehe ich klare Anzeichen dafür, dass Windows 11 das trojanische Pferd ist, das WaaS für alle bringt - ob man es will oder nicht. Erstens hat Microsoft einen Microsoft-Abonnementmanager in das Windows 11-Update vom Februar 2022 eingeschleust. Schauen Sie nach: Im Windows 11-Einstellungsmenü > Konten befindet sich nun ein neuer Abschnitt namens "Ihr Microsoft-Konto". Dort finden Sie den Status Ihres Microsoft 365-Abonnements, den Füllstand Ihres OneDrive-Cloud-Speichers und andere Details.

Glauben Sie mir: Ein Abonnement für unsere Cloud-Dienste ist ein normaler Bestandteil von Windows. Entspannen Sie sich und akzeptieren Sie, dass Windows jetzt Teil einer Cloud-basierten Desktop-as-a-Service-Welt (DaaS) ist.

Zahlungsinformationen in Windows 11

Und hatte Microsoft nicht gesagt, dass Windows 11 nur einmal im Jahr neue Funktionen erhalten würde? Ja, das stimmt. Aber Microsoft hat geflunkert. Windows 11 wird Feature-, Web- und Online Service Experience Packs erhalten, wann immer Microsoft sie aktualisieren möchte. Hören Sie das Heulen in der Ferne? Das sind die Systemadministratoren von Windows 11, die sich Sorgen machen, welchen Unfug die versteckten Funktionen mit sich bringen werden.

Dann, vor ein paar Wochen, kam mit der Windows 11 Insider Preview Build 22567 für den Dev Channel die Neuerung, dass Microsoft jetzt innerhalb von Windows nach Ihren Kreditkarteninformationen fragt.

Natürlich fragt Microsoft schon seit Ewigkeiten nach Kreditkarteninformationen für Transaktionen über die Microsoft-Konto-Webseite. Das Besondere an der Neuerung ist, dass es Nutzung von Windows für Einkäufe ein wenig einfacher macht. In Kombination mit der Abonnementfunktion wird es einfacher, nicht nur für Microsoft 365, sondern für Windows selbst zu bezahlen. Windows wird nicht länger ein einmaliger Kauf sein. Es wird für immer ein Abonnementdienst sein, der nur mit einem Fuß im PC und mit dem anderen immer stärker in der Cloud steht.

Ich mag zwar das DaaS-Modell an sich, aber ich mag es auch, mein Betriebssystem unter meiner Kontrolle und hauptsächlich auf meinem PC zu haben. Daher werde ich weiterhin den Linux-Desktop als mein Hauptbetriebssystem verwenden. Für alle anderen hoffe ich, dass es für Sie in Ordnung ist, Microsoft bei all Ihren Computeraufgaben zu vertrauen, denn jetzt wird Microsoft mehr denn je das Sagen haben, und nicht Sie. (mb)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der US-Schwesterpublikation Computerworld.

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