Unerwünschte E-Mails belasten die IT-Systeme

Der Weg aus der Spam-Falle

09.02.2006
Von Edmund Lindau/CW.at

Ein wesentlicher Vorteil des Verfahrens: Die Prüfung kann erfolgen, bevor ein E-Mail überhaupt auf einem der Empfängersysteme angenommen wird. Daher eignen sich Reputationsfilter besonders als äußerer Schutzwall der E-Mail-Infrastruktur. Denn je früher unerwünschte E-Mails ausgefiltert werden, umso weniger werden die nachfolgenden Systeme belastet.

Mit dem Verfahren konnte DellDell Computer nach eigenen Angaben aus täglich 26 Millionen E-Mails die 1,5 Millionen Nachrichten heraussuchen, bei denen es sich nicht um Spam handelte. Mit dem Reputationsfilter auf der Maschine von Ironport ließen sich dabei über 19 Millionen Mails pro Tag aus dem Posteingang entfernen, was laut Ironport zu einem Absinken der Kosten um 75 Prozent führte. Alles zu Dell auf CIO.de

Um die Idee der reputationsbasierten Prävention in die Praxis umzusetzen, ist eine möglichst objektive Einschätzung der Seriosität aller Absender nötig. Doch woher kommt die Reputation für eine dem Empfänger möglicherweise noch völlig unbekannte Absenderadresse? Hier hilft Senderbase, die weltweit erste und größte Datenbank zur Analyse und Bewertung des globalen E-Mail-Aufkommens. Gespeist aus einem riesigen globalen Netzwerk beinhaltet sie Daten von über 75.000 teilnehmenden Organisationen. Derzeit nutzen mehr als 40.000 Mailadministratoren die Datenbank regelmäßig. Neben Unternehmen und Providern verwenden auch zahlreiche Universitäten das System. Pro Tag werden dadurch die Daten von mehr als vier Milliarden E-Mails ausgewertet und Informationen von mehr als 20.000 IP-Adressen gespeichert. Das Ergebnis: SenderBase bietet derzeit Einblick in das Sendeverhalten von über 30 Prozent des weltweiten E-Mail-Verkehrs. Die Datenbank wird seit 2002 ständig weiterentwickelt und bewertet historische Daten über drei Jahre hinweg.

Bewertung der Absender

Mehr als 50 Parameter sind Grundlage zur Bewertung von IP-Adressen, etwa die IP-Adressen von offenen Proxies und Relays, also ungeschützten Mailservern, die sich von jedermann missbrauchen lassen. Buch geführt wird beispielsweise auch über Beschwerden nach erfolgtem Spam-Versand, korrekte DNS-Einträge und Akzeptanz von Return E-Mails, Herkunftsland sowie die Einträge aus mehreren verschiedenen Blacklists. Einsicht in einen Teil der Informationen bietet die Datenbank als Web-basierten Service öffentlich unter www.senderbase.org.

Die Datenbank arbeitet rund um die Uhr und wird permanent mit Daten versorgt. Durch aktive weltweite Kooperationen lassen sich neue Spam- oder Wurmwellen sehr früh erkennen und die IP-Adressen der betreffenden Absender blockieren.

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