Mitarbeiter befürchten Bedeutungsverlust
Deutsche Bundesbank industrialisiert Mainframe-Umgebung
"Der Austausch einer ganzen Plattform ist ein Big Bang", sagt Günther Heise, Leiter Mainframe-Infrastruktur bei der Bundesbank. Das Institut wickelt über Mainframes den Zahlungsverkehr sowie für die Statistik große Datenbanken ab. "Dabei wurde das Systemumfeld immer komplexer, außerdem stiegen die Anforderungen an die Verfügbarkeit", berichtet Günther Heise. Die IT-ler in diesem Bereich seien größtenteils nur noch mit Installieren beschäftigt gewesen. Das wollte er ändern.
Heise hat bereits um das Jahr 2000 herum angefangen, seinen Bereich komplett umzustrukturieren. Ziel war es, den Mitarbeitern das Installieren abzunehmen und ihnen Zeit für das Bereitstellen neuer Funktionalitäten zu geben. Womit der Mainframe-Infrastruktur-Chef nicht gerade offene Türen einrannte. "Es war nicht einfach, den Rollenwechsel zu vollziehen", sagt er.
Der Manager entschloss sich zur Zusammenarbeit mit IBM. Deren so genannte Software-Factory industrialisiert nach eigener Darstellung Mainframe-Umgebungen. Glaubt man dem Dienstleister, werden diese zwar "wie am Fließband" produziert, sind aber customized. Der Unterschied zum traditionellen Verfahren besteht laut IBM darin, dass Zeit und Ressourcen konstant bleiben, während die Anforderungen ständig verändert und neu priorisiert werden können.
Heise hat mit dem Basis-Betrieb angefangen und dann die Datenbank-Systeme dazugenommen. Derzeit arbeitet er daran, Independent Software-Vendors einzubeziehen. Er könne sich nur an zwei Fallbacks erinnern, sagt er.