Trotz Digitalisierung
Deutsche Papierfabriken nehmen mehr Geld ein
Der Wandel in Deutschlands Papierbranche setzt sich fort. Auf der einen Seite sank die Nachfrage nach grafischem Papier - also Druckpapier - 2018 wegen der Digitalisierung und wegen rückläufiger Zeitungsauflagen. Die Produktion fiel um 5,2 Prozent auf 7,7 Millionen Tonnen, wie der Verband Deutscher Papierfabriken am Donnerstag in Bonn mitteilte. Auf der anderen Seite zog die Produktion von Kartons und anderen Verpackungen wie schon in den Vorjahren an, diesmal um 1,6 Prozent auf 12 Millionen Tonnen.Grund hierfür: Die Verbraucher bestellen mehr im Online-Handel und auch die Industrie ordert in der brummenden Konjunktur mehr Verpackungen.
Gut die Hälfte der Gesamtproduktion von 22,7 Millionen Tonnen sind inzwischen Verpackungspapiere und nur noch ein Drittel Druck- und Schreibpapiere. Der Rest entfällt auf Hygieneartikel - etwa Klopapier - und Spezialpapiere, zum Beispiel Kassenbons und Kaffee-Filter. Rechnet man die Bereiche zusammen, ging die Gesamtproduktion um 1,1 Prozent zurück. Trotzdem stieg der Umsatz um satte 5,4 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro. Grund dafür waren Preiserhöhungen für grafisches Papier und bessere Geschäfte auch im Verpackungsbereich.
Der Ausblick für die Branche ist aus Verbandssicht positiv: Die Nachfrage nach Verpackungen werde weiter anziehen, zudem werde der Abschwung beim Druckpapier "in absehbarer Zeit" ein Ende haben. Zu den Papierfirmen hierzulande gehören UPM mit Standorten in Augsburg und Ettringen (beide Bayern), Essity in Mannheim (Baden-Württemberg) sowie Progroup in Landau/Pfalz und in Eisenhüttenstadt (Brandenburg) sowie Schöllershammer in Düren (NRW). In deutschen Papierfabriken arbeiten gut 40 000 Menschen. (dpa/ad)