IT-Ausgaben im Ländervergleich
Deutschland nur Durchschnitt
Der west- und mitteleuropäische Markt für Informations- und Kommunikationstechnologie wächst in diesem und im kommenden Jahr auf solide Art und Weise. So weit sich überhaupt von einem gesamteuropäischen Markt sprechen lässt, denn trotz langjähriger Tendenzen der Vereinheitlichung und des Zusammenwachsens innerhalb der EU erweisen sich nationale Eigenheiten als erstaunlich schwer veränderlich. Deutschland ragt aus der Masse zwar wegen seiner enormen Marktmacht heraus, ohne aber mit besonderer Dynamik und IT-Affinität zu bestechen. Das geht aus einer aktuellen Studie von Forrester Research hervor.
Insgesamt legt der ITK-Markt 2011 in West- und Mitteleuropa laut Forrester um 3,8 Prozent auf ein Volumen von 553 Milliarden Euro zu. Im globalen Vergleich bleibt Europa damit weiter deutlich hinter den 738 Milliarden Euro in Amerika und den 675 Milliarden Euro im Großraum Asien-Pazifik zurück. Für 2012 prognostiziert Forrester in Europa ein deutlich stärkeres Wachstum von 6,8 Prozent auf ein Marktvolumen von dann 591 Milliarden Euro. Alleine die USA ohne die anderen amerikanischen Staaten liegen mit 641 Milliarden Euro deutlich über diesem Wert.
Gerade der Vergleich mit den Vereinigten Staaten über fünf Jahre zeigt typische Entwicklungsmuster. Das laufende Jahr erscheint dabei geradezu als Ausnahme, die einige eherne Regeln bestätigt. Nur 2011 legt West- und Mitteleuropa bei den Ausgaben für IT und Telekommunikation stärker zu als die USA, die in diesem Jahr mit Minus 0,1 Prozent einen kleinen Einbruch zu verzeichnen haben.
Schon für das kommende Jahr rechnet Forrester aber mit einem Plus von 12,9 Prozent in den USA, und die Schere öffnet sich wieder weiter. Die Ursache dafür ist, dass in Europa die ITK-Investitionen konsequent unter dem Wachstum des Bruttoinlandprodukts bleiben und in den USA genauso konsequent darüber. Lediglich für 2011 ist das in West- und Mitteleuropa laut Forrester anders, wenngleich minimal.