Blackberry


Exit-Strategien für Unternehmen

Die Alternativen zum Blackberry



Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Beide Lösungen sind sehr rigoros und mit 1700 (SiMKo 3) beziehungsweise 2500 Euro (Secusuite) pro Gerät (Infrastruktur extra) sehr teuer - vermutlich zu teuer, um damit neben den obersten Geheimnisträgern auch die anderen Blackberry-Nutzer im Unternehmen auszustatten. Allerdings bietet sich mit der Suche nach einer geeigneten Blackberry-Alternative ohnehin eine günstige Gelegenheit für IT-Entscheider, um über die Mobility-Strategie ihres Unternehmens nachzudenken. Bei der klassischen Blackberry-Installation - den mit dem Upgrade auf Blackberry 10 verbundenen Paradigmenwechsel haben ja erst wenige Unternehmen vollzogen - gab es ja eine mehr oder weniger exklusive Basis, die Geräte wurden meist an Manager verteilt, um sie unterwegs hinsichtlich E-Mails und Kalender- oder Kontaktdaten auf dem Laufenden zu halten. Inzwischen hat sich die Situation allerdings geändert: Mobility greift weit über das Thema Kommunikation hinaus - dank zahlreicher Apps sind SmartphonesSmartphones zu einem Werkzeug geworden, das einer viel breiteren Basis von Mitarbeitern zu einer höheren Produktivität verhilft. Alles zu Smartphones auf CIO.de

Mut zur Vielfalt

Ein Lösungsvorschlag bei der damit verbundenen Plattformfrage ist möglicherweise das Konzept "Managed Diversity", das Gartner seit Jahren als Mantra ausgibt. Es mache keinen Sinn, sich auf eine einzelne Plattform beschränken, erklärt Gartner-Analystin Annette Zimmermann dazu. Vielmehr sollte man Anwendergruppen definieren und für diese das jeweils passende Szenario auswählen. Im Detail kann man etwa bei Mitarbeitern mit niedriger Sicherheitsstufe die Zügel etwas lockerer lassen und verschiedene Optionen bis hin zur Verwendung der privaten Geräte anbieten. Anwender, die auf sensible Kundeninformationen und andere geschäftskritische Daten Zugriff haben, benötigen dagegen allein schon aus Compliance-Gründen mehr Schutz.

Diese Unterteilung macht schon allein aus dem Grund Sinn, dass es sich bei den im Markt verfügbaren Alternativen Android, iOS und Windows Phone in erster Linie um Plattformen für Endkundengeräte handelt. Die Devices funktionieren in dem einen oder anderen beruflichen Nutzungsszenario genauso gut oder gar besser wie ein Blackberry, allerdings sind Dinge wie Verschlüsselung und allgemeine Datensicherheit keine Standard-Features, sondern Optionen, die mit mehr oder weniger hohem Aufwand erreicht werden können.

Die gute Nachricht dabei: Wegen der mittlerweile weiten Verbreitung im Business-Umfeld haben MDM-Anbieter schon zahlreiche Sicherheits- und Verwaltungslücken geschlossen. Von den bereits beschriebenen Container- und MAM-Lösungen einmal abgesehen, können diese Spezialisten aber nur auf die Funktionen zugreifen, für die Plattformbetreiber AppleApple, GoogleGoogle und MicrosoftMicrosoft APIs bereitgestellt haben. Anders als Blackberry, so klagt AirWatch-CEO John Marshall gegenüber der CW, erlaube dabei aber selbst Microsoft Drittanbietern Zugang zu ihrem geschlossenen System Windows Phone, und dies, obwohl der Softwarekonzern mit "Windows Intune" eine eigene Verwaltungslösung am Markt habe. Da die über hundert MDM-Lösungen am Markt im Großen und Ganzen die gleichen Hebel nutzen, ist es müßig, ins Detail zu gehen. Wichtig ist auf jedem Fall, die Nutzungsszenarien festzulegen und die versprochenen Funktionen der MDM-Lösung in der Praxis zu testen. Alles zu Apple auf CIO.de Alles zu Google auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de

Plattformen und ihre Eigenheiten

Nach Blackberry ist iOS aktuell die sicherste mobile Plattform.
Nach Blackberry ist iOS aktuell die sicherste mobile Plattform.
Foto: RIM, Apple

Zur Plattformfrage: Sieht man von Blackberry einmal ab, ist iOS das derzeit sicherste mobile Betriebssystem. Wichtig dabei zu wissen ist allerdings, dass sich der Nutzer eines mobilen Apple-Geräts nicht zwingend an Sicherheitsvorgaben halten muss - allerdings wird allen Geräten der Zugang zu sensiblen Daten, Mails etc. verweigert, die die Policies verletzen. Bei Android ist die Situation ähnlich, das Management ist allerdings wegen der verschiedenen Versionen und Hersteller noch etwas komplizierter. Wenn man ByoD oder eine Spielform davon zulässt, kommt man allerdings wegen der weiten Verbreitung nicht um die Google-Plattform herum. Hier empfiehlt es sich, mit Containern zu arbeiten oder die Auswahl der zugelassenen Modelle einzuschränken. Mit Geräten aus Googles hauseigener "Nexus"-Reihe oder Samsungs SAFE-Modellen (Samsung Approved For Enterprise) liegt man auch hier weitgehend auf der sicheren Seite. Der Vollständigkeit halber soll auch Windows Phone 8 nicht unerwähnt bleiben - auch hier bieten die einschlägigen Hersteller Container-Lösungen an und es gibt Unterstützung durch verschiedene MDM-Systeme. Allerdings ist die Verwaltung durch die geringe Anzahl an unterstützten Policies etwas - ähm - rudimentär.

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