Umfrage

Die beliebtesten Arbeitgeber der Informatik-Studenten

Ingrid Weidner arbeitet als freie Journalistin in München.
Deutsche Junginformatiker möchten nach wie vor am liebsten bei Google arbeiten. Auf den Plätzen folgen SAP, BMW und Audi. Wie eine Umfrage unter 6600 IT-Studenten außerdem zeigte, werden ein üppiges Gehalt, attraktive Aufgaben und eine intakte Unternehmenskultur erwartet.

Selbstbewusst, anspruchsvoll und gelassen blicken angehende Informatiker ihrem Berufseinstieg entgegen. Ihr Traumarbeitgeber ist wie in den Vorjahren GoogleGoogle. Die Kalifornier bauten mit knapp 28 Prozent der Nennungen ihren Vorsprung auf die zweitplatzierte SAPSAP AG weiter aus: Das Walldorfer Softwarehaus nannten 9,8 Prozent der Befragten als ihre erste Wahl. Dichtauf folgen mit 8,8 Prozent die BMWBMW Group, der Ingolstädter Autobauer AudiAudi landete nur knapp dahinter. Top-500-Firmenprofil für Audi Top-500-Firmenprofil für BMW Alles zu Google auf CIO.de Alles zu SAP auf CIO.de

Interessant wird es bei den Aufsteigern. ZF FriedrichshafenZF Friedrichshafen erzielte seine beste Platzierung als IT-Arbeitgeber. Unter Maschinenbauingenieuren zählt das Traditionsunternehmen vom Bodensee schon länger zu den begehrten Adressen. Inzwischen zieht es auch Informatiker dorthin. Mit KukaKuka aus Augsburg konnte sich ein weiterer Maschinenbauer verbessern, von Platz 78 auf 53. Mit seinen Industrierobotern verknüpfen viele das Thema Industrie 4.0, und der Konzern bringt sich als IT-Arbeitgeber bei den Absolventen immer besser ins Gespräch. Samsung schaffte es als Neueinsteiger gleich auf Platz 20. Top-500-Firmenprofil für Kuka Top-500-Firmenprofil für ZF Friedrichshafen

Überbewertete Bewertungsportale

Doch all diese Aufstiege reichen nicht, um Platzhirsch Google vom Podest zu schubsen. Der kometenhafte Aufstieg begann 2007 mit dem zweiten Platz, ein Jahr später schaffte es Google auf den ersten Platz und baut seither seine Spitzenposition kontinuierlich aus. Für Arbeitgeber lohnt sich ein Blick in das Zahlenwerk der Meinungsforscher, denn Trendence fragte nach, worauf Absolventen bei der Jobwahl achten. Und da schlägt die Stunde von Arbeitgebern, die mit den Themen Unternehmenskultur und Arbeitsbedingungen punkten.

Attraktive Arbeitsaufgaben, Wertschätzung der Mitarbeiter, guter Führungsstil sowie persönliche Entwicklung zählen zu den wichtigsten Auswahlkriterien der Absolventen. "Zwei Drittel würden einen Job ausschlagen, wenn die Unternehmenskultur des Arbeitgebers nicht zu ihnen passt", erläutert Jörn Klick von Trendence in Berlin. Immerhin würden genauso viele Interessenten Abstriche beim GehaltGehalt hinnehmen, wenn die Aufgaben herausfordernd sind und die Unternehmenskultur zu ­ihnen passt. Alles zu Gehalt auf CIO.de

Jörn Klick von Trendence weiß, was sich die Absolventen wünschen: "Zwei Drittel würden einen Job ausschlagen, wenn die Unternehmenskultur des Arbeitgebers nicht zu ihnen passt"
Jörn Klick von Trendence weiß, was sich die Absolventen wünschen: "Zwei Drittel würden einen Job ausschlagen, wenn die Unternehmenskultur des Arbeitgebers nicht zu ihnen passt"
Foto: Trendence

Dem für Außenstehende schwer einschätzbaren Konstrukt "Unternehmenskultur" messen angehende Informatiker einen hohen Stellenwert bei. Doch wie beurteilen sie, ob ihnen die Arbeitsatmosphäre gefällt und der persönliche Umgang mit den Mitarbeitern respektvoll ist? "Viele sammeln Erfahrungen über Praktika, sprechen mit Mitarbeitern auf Messen und erkundigen sich bei Freunden und Familienangehörigen", erklärt Klick. Auch die Website des Unternehmens, Karriereportale und Social-­Media-Kanäle offerieren Einblicke, besonders glaubwürdig bleiben aber die eigenen Erfahrungen und die Informationen aus dem persönlichen Umfeld. Den Einfluss von Bewertungsplattformen schätzt Klick dagegen als zu vernachlässigende Größe ein.

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