Finance IT


Core Banking

"Die Cloud ist ein Sicherheitsrisiko"

08.03.2012
Von Ursula Pelzl
Moderne Kernbankensysteme sollen Geschäftsprozesse vereinfachen und flexibel erweiterbar sein. Doch Core Banking aus der Steckdose wird noch kritisch beäugt.

Die ING-DiBa setzt seit fast 25 Jahren auf die Wertpapier- und Kernbankenlösung von FIS-Kordoba.

Wir haben Željko Kaurin, Bereichsleiter Information Technology & Projekt Management bei der ING-DiBa, gefragt, ob er sich künftig auch Core Banking in der Cloud vorstellen kann?

Željko Kaurin über Datensicherheit in der Cloud: "Wir haben heute die Tools, aber noch nicht den Reifegrad."
Željko Kaurin über Datensicherheit in der Cloud: "Wir haben heute die Tools, aber noch nicht den Reifegrad."
Foto: ING-DiBa

Kaurin: Solange ich nicht weiß, wo meine Cloud betrieben wird, in welchem Rechtsraum ich mich bewege und wer der Verantwortliche ist, ist das für mich keine Option. Der Kunde vertraut uns persönliche Daten an und erwartet zu Recht, dass wir damit sehr pfleglich umgehen. In der Cloud kann das heute noch nicht garantiert werden.

Ist die Cloud ein Sicherheitsrisiko?

Kaurin: Definitiv.

Es gibt doch aber verschiedene Lösungsansätze für Datensicherheit in der Cloud?

Kaurin: Technisch gibt es Lösungen, die funktionieren auch. Bloß laufen sie bislang nur unter Laborbedingungen. Ich habe noch keine in der Praxis gesehen. Wir haben heute die Tools, aber noch nicht den Reifegrad. Selbst wenn es soweit wäre und wir Sicherheit garantieren können, fällt es mir schwer, mir den Hebel für ein solches riesiges Migrationsprojekt vorzustellen. Kosteneinsparungen allein wären es für mich nicht. Vielmehr müssten dann die Qualität und Stabilität der Kernbankenanwendung aus der Cloud mindestens gleich gut - tendenziell besser sein.

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