Anbieter und Anwender
Die Folgen der großen Cloud-Verunsicherung
Frank Sempert schrieb als Experte zu den Themen Cloud Ecosystem und Big Data/Advanced Analytics. Als Analyst und Berater war er er seit mehr als zehn Jahren tätig. Davor war er 20 Jahre CEO und President mehrerer internationaler IT-Unternehmen. Zudem war er Vorsitzender des Beirates einiger innovativer, Deutschen Software-Unternehmen und engagierte sich in Vereinigungen, wie. z.B. der AmCham oder dem Wirtschaftsrat Deutschland. Frank Sempert ist im März 2017 verstorben.
Vergleiche mit Ergebnissen aus weltweiten Surveys zeigen aber, dass SMBs hier weitaus aggressiver die Vorteile der Cloud nutzen beziehungsweise planen diese zu einzusetzen. Analysten sprechen davon, dass die internationalen SMBs bis etwa 2016 die maßgeblichen Wachstums-Treiber der Cloud-Verbreitung sein werden (Saugatuck). In dieser globalen Wirtschaft, die sich zu einer digitalen Wirtschaft wandeln wird, kann das Nachzügeln der Mittelständler durchaus als ein Nachteil für das Wachstum der Deutschen Wirtschaft werden.
Die Auswirkungen auf Cloud-Anbieter
Für die ISVs (Independent Software Vendor) in Deutschland sind die Zeiten härter geworden. Das Projektgeschäft mit On-premise-Software-Lösungen wächst nicht mehr, ist eher rückläufig. Und das Geschäft mit der Cloud, also weitestgehend SaaS-Lösungen anzubieten, zieht noch nicht richtig an. Auch die sogenannten Marktplätze für Cloud-Geschäftslösungen, eigentlich eine smarte Geschäftsidee - anprobieren, einkaufen und nutzen - haben zunächst mangels Nachfrage gefloppt.
Rückblickend auf die Cloud-Transition der ISVs stellt sich die Diskussion über Details des Überganges in die Cloud, um den Business-Kontext verstehen zu können. Dies dient als Rahmen für ein Verständnis der Möglichkeiten, denn die Cloud verändert alles - das betrifft sowohl den Anbieter als auch den Käufer:
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Das Management einer Cloud-Business-Lösung ist nicht vergleichbar mit einer On-premise-Software
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Die Natur der Lösung und die Ressourcen des ISV bestimmen den kritischen Pfad.
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Es ist im Grunde nicht nur Cloud-Technologie, sondern auch die Architektur des "Grenzenlosen Unternehmens" setzt besondere Akzente.
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Synergie ist entscheidend, aber nicht nur die Technik-Synergie
Der Übergang zur Cloud ist für die ISVs unvermeidlich. Mehr und mehr Unternehmen haben Cloud-first-Strategien implementiert, da immer weniger Gründe für einen Aufschub der Cloud existieren.
Unternehmen setzen international auf neue Architekturen, die dem "grenzenlosen Unternehmen" näher kommen. Sie beginnen damit, indem sie ihre Organisation überdenken und neu definieren, die Nutzung mobiler, sozialer und analytischer Technologien einzusetzen. Für den ISV ist diese Veränderung des Marktes allerdings sehr herausfordernd. Und für ISVs, die noch am Anfang des Weges stehen, macht jede ungenutzte Woche die Lernkurve immer steiler und anspruchsvoller.
Diese geschäftlichen und technologischen Herausforderungen werden sowohl Pure-Play-Start-ups wie etablierte, lokale ISVs beim Übergang in eine Cloud-fähige Umgebung beeinflussen. Der Erfolg in der Cloud ist immer von dem Wert einer Leistung bei kosteneffektiven Verfahren, verbunden mit effizienten Methoden des Managements, abhängig.
Besserung nicht vor Ende 2014
Zusammengefasst ergibt sich dieses Szenario: SMBs in Deutschland, von denen die Meisten ja bereits in geringem Maße Cloud-Lösungen einsetzen, sind in der Phase einer weiteren Annäherung an die Cloud durch den NSA-Skandal erheblich verunsichert worden, was Gefahren für ihre Daten betrifft.