Hellmann Worldwide Logistics
Die ganz lange Datenintegration
So sollen mit dem neuen Informationsmodell die Hoheit über Stammdaten klar geregelt und führende Systeme definiert werden. Ziel ist es, die Daten kundengetrieben über den CRM-Ansatz in die Systeme zu stellen. "Bislang vereinheitlichen zentrale Stammdatenteams mit großem Aufwand die Informationen. Die Hoheit sollte der Vertrieb bekommen, weil er die besten Kontakte zu Kunden hat und bei ihm alle Reklamationen landen", sagt Burger.
Um die daraus resultierenden Prozessänderungen durchzusetzen, arbeitet Burger als Mitglied des European Boards mit dem International Board zusammen. Unterhalb der Board-Ebenen gliedert sich das Projekt in die drei Teile Prozesse, Change-Management und IT. Organisatorisch werden für Helios drei Steering Committees geschaffen, die als Business-Process-Management- Teams für die Einheiten Straßenverkehr, Luftund Seefracht sowie Warehousing zuständig sind.
Demand-Supply-Orga geschaffen
Die parallel dazu bestehende IT-Organisation hatte der frühere CIO-Berater bei Accenture bereits neu strukturiert, nachdem er im März 2005 als CIO zu Hellmann gewechselt war. Sie besteht aus den drei Säulen IS-Customer, IS-Applications und IS-Services. Diese Säulen untergliedern sich jeweils wieder in die Gebiete EMEA, Asien/Pazifik und Amerika. Dabei liegt die zentrale Aufgabe der Customer-Säule im Anforderungs- Management und damit in der Effektivität. Dagegen kümmern sich die Säulen Applications und Services um Betrieb und Infrastruktur; damit verantworten sie die Lieferantenseite, sprich die Effizienz.
Dieser aus der Konzern-IT stammende Demand-Supply-Ansatz ist umstritten. Skeptiker sagen, dass Mittelständler nicht alle notwendigen Rollen personell besetzen könnten. Dann müssten Mitarbeiter mehrere Rollen übernehmen, und das Anforderungs-Management funktioniere nicht mehr übergreifend. Burger ist sich dagegen sicher, dass seine IT-Organisation mit 180 Mitarbeitern die kritische Schwelle übersprungen hat. Nach zwei Jahren Praxis habe sich gezeigt, dass diese Organisation auch für Mittelständler sehr gut funktioniere. "Die Demand-Supply-Struktur ist für uns die Basis einer größeren strategischen Entwicklung, für künftiges stärkeres Wachstum", begründet Burger
Helios will er bis 2012 abschließen, wobei die Projektkosten noch nicht vollständig festliegen. Dass es scheitern könnte, glaubt er nicht. Als Vorteil sieht er, dass Hellmann als Familienunternehmen nicht börsen- und quartalszahlengetrieben ist wie Aktiengesellschaften. Deswegen könne man mit weniger Druck länger dauernde ProjekteProjekte durchführen. Alles zu Projekte auf CIO.de