SAP kooperiert mit Spitzenverband ZIA
Die Immobilienbranche digitalisiert sich
Synergieeffekte werden noch zu wenig erkannt
Aus Sicht des Innovationsbeauftragten des ZIA geht es vor allem auch darum, Synergieeffekte zwischen jungen und erfahrenen Unternehmen zu erzielen und neue Wege zu gehen. "Beim Thema Kooperation haben insbesondere die 'alteingesessenen' Marktteilnehmer noch Entwicklungspotenzial", stellte Rodeck fest. Etliche Unternehmen würden den Mehrwert durch PropTech-Startups für ihr Geschäftsfeld nicht anerkennen, andere Unternehmen betrachteten die jungen Engagements sogar als geschäftsschädigend und verweigerten deshalb jegliche Kooperation. Das könne jedoch zur Folge haben, dass die entsprechenden Unternehmen den Anschluss verpassen.
Immer mehr etablierte Unternehmen sehen jedoch das Potenzial, sagte Rodeck, und verwies dabei auf die Umfrage. Die Immobilienwirtschaft müsse verstehen, dass Innovationen wie Big Data, Blockchain oder auch Building Information Modeling keine Gefahr für das eigene Geschäftsmodell darstellten, sondern vielmehr einen Mehrwert. "Die Planungssicherheit steigt, das Kostenrisiko wird reduziert, Fehler können vermieden werden", warb der ZIA-Innovationsbeauftragte für mehr digitale Offenheit.
Zudem werde die Transparenz für Planer, Entwickler, Vermieter, Nutzer oder auch Investoren höher, und zwar in der gesamten Wertschöpfungskette. "Intelligente Gebäude und Smart Technology erleichtern unsere Arbeit schon heute", lautete Rodecks Fazit. "Als Branche sollten wir uns deshalb darauf konzentrieren, miteinander statt gegeneinander zu arbeiten und die Digitalisierung voranzutreiben. Wir sollten unsere gewachsenen Möglichkeiten nutzen und uns nicht vor den Risiken neuer Geschäftsmodelle fürchten."
Fast alle setzen auf Digitalisierung
Die Studie "Einsatz digitaler Technolgien in der Immobilienwirtschaft" scheint indes zu belegen, dass sich die Branche zunehmend dem digitalen Wandel öffnet. Über 90 Prozent der befragten klassischen immobilienwirtschaftlichen Unternehmen identifzieren demzufolge das Thema Digitalisierung als sehr relevantes Handlungsfeld für sich. 83 Prozent setzen eigenen Angaben zufolge bereits digitale Technologien ein. Daten und Informationen liegen bei über 70 Prozent der Befragten digital und strukturiert vor. In fünf Jahren soll diese Quote bei nahezu 100 Prozent liegen.
In immer mehr immobilienwirtschaftlichen Unternehmen entwickelten sich der Studie zufolge Prozesse, Systeme und Produkte im IT-Bereich immer stärker von der Supportfunktion zur Kernkompetenz. Dabei fänden neue Technologien immer mehr Beachtung der Verantwortlichen. Mobile Arbeitsgeräte würden aktuell und in Zukunft die bedeutendsten Instrumente der klassischen immobilienwirtschaftlichen Unternehmen darstellen. Darüber hinaus würden insbesondere Cloud-Technologien und virtuelle Datenräume in Zukunft stark an Bedeutung gewinnen. Aber auch digitale Plattformen, Smart Contracts und Augmented Reality rückten in den Fokus der klassischen Immobilienbranche.