Fresenius-CIO Ingo Elfering

Die IT wird diverser und flexibler

24.04.2023
Von Ingo Elfering
Ingo Elfering wettet im CIO-Jahrbuch 2023, dass in fünf Jahren diejenigen Unternehmen, die digitale Technologie wirklich erfolgreich einsetzen, eine Workforce und Organisation haben, die multidimensional diverser und flexibler organisiert ist als heute.
"Viel wichtiger noch als das organisatorische Setup ist, dass die IT-Mitarbeiterinnen und -Mit­arbeiter den Purpose und die Werte des Unternehmens verstehen und leben," schreibt Ingo Elfering, CIO der Fresenius Group, in seinem Beitrag für das CIO-Jahrbuch 2023.
"Viel wichtiger noch als das organisatorische Setup ist, dass die IT-Mitarbeiterinnen und -Mit­arbeiter den Purpose und die Werte des Unternehmens verstehen und leben," schreibt Ingo Elfering, CIO der Fresenius Group, in seinem Beitrag für das CIO-Jahrbuch 2023.
Foto: Fresenius

Was genau meine ich mit multidimen­sional divers? Eine diverse Organisa­tion braucht in der Zukunft mehr denn je verschiedene Kulturen und neue technologische Kenntnisse und Fähigkeiten, um digital erfolgreich und innovativ zu sein. Eine erfolgreiche Technologie-Organisation wird künftig nicht nur die klassischen IT-Fachkräfte wie Software Engineers und Cloud Engineers in ihren Reihen haben müssen. Sie braucht Menschen aus mehreren Kontinenten, mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und Erfahrungen, muss dabei auch traditionelle Aspekte der Diversity berücksichtigen und allen Menschen eine berufliche Chance geben.

Sie braucht aber auch Menschen, die ganz andere berufliche Erfahrungen mitbringen, zum Beispiel mit Grafikdesign, Lean Sigma, Genomics, User Interface und Data AnalyticsAnalytics - wie man es schon heute teilweise sieht. Menschen, die aus Berufsfeldern kommen, in denen Technologie nicht die zentrale Rolle spielt: alles wird wichtig in der agilen und diversen Zusammen­arbeit für digital unterstützte Produkte. Dieser Mix aus SkillsSkills und Erfahrung wird auch in traditionelleren Unternehmen nötig werden, um wirklich erfolgreich digitale Projekte umsetzen zu können. Es braucht Menschen, die diverse Denkansätze liefern, um zu innovativen Lösungen zu kommen. DigitalisierungDigitalisierung bedeutet nicht immer komplexere Technologie. Alles zu Analytics auf CIO.de Alles zu Digitalisierung auf CIO.de Alles zu Skills auf CIO.de

CIO-Jahrbuch 2023
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Kreative und innovative Lösungen können nur entstehen, wenn es gelingt, verschiedenste Wissens- und Gedächtnisinhalte auf neue Weise miteinander zu verknüpfen. Daher muss man dafür sorgen, dass das Wissen und die Ideen der einzelnen Teammitglieder nicht nur gehört und respektiert, sondern in der Organisation auch vernetzt werden.

Was genau meine ich mit "flexibel orga­nisiert"? Die Zukunft der IT in einem Unter­nehmen kann aus zwei unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden: aus der des organisatorischen Setups und aus der des "Purpose", also: Wofür machen wir IT und Digitalisierung?

Das organisatorische Setup verliert an Bedeutung, da sich Märkte und Technologien immer schneller verändern und die IT sich organisa­torisch mitverändern muss, wenn sie diesen Wandel wirksam unterstützen will. Hierfür ist es wichtig, flexibel aufgestellt zu sein: sowohl durch globale Teams als auch durch strategisch wichtige Partner, die kurzfristig mit wichtigem Know-how unterstützen und Ressourcen flexibel einsetzen können.

Darüber hinaus ist eine Integration von IT direkt in die Produktteams und damit den Produktentwicklungsprozess - immer mit Blick auf das Kundenbedürfnis - essenziell. Die IT sollte sich als integraler Bestandteil des Unternehmens verstehen - und intern auch so wahrgenommen werden. Die klassische IT-Abteilung als Service-Dienstleister wird es in erfolgreich digitalisierten Unternehmen so nicht mehr geben.

Viel wichtiger noch als das organisatorische Setup ist, dass die IT-Mitarbeiterinnen und -Mit­arbeiter den Purpose und die Werte des Unternehmens verstehen und leben. Bei FreseniusFresenius steht der Patient im Mittelpunkt: "Ever better medicine for ever more people". Nur dann kann IT im Sinne der Business-Strategie agieren und dem Business einen echten Mehrwert liefern. Top-500-Firmenprofil für Fresenius

Purpose entscheidet

Laut einer Studie, die in Kooperation mit der Hochschule Koblenz organisiert wurde, erwarten 79 Prozent der jungen Talente, dass ihr Arbeit­geber dieselben Werte vertritt wie sie selbst. 65 Prozent wünschen sich, dass er soziale und kulturelle Verantwortung übernimmt. Viele junge IT-Fachkräfte entscheiden sich mittlerweile für den Gesundheitssektor, weil sie hier mit ihrer Arbeit auf die Gesundheitsversorgung ein­zahlen.

Daher ist es entscheidend, dass wir unseren Purpose nach vorn stellen und deutlich machen, wofür wir unsere Arbeit tun. IT ist kein Selbstzweck.

Was genau sind die Fallstricke einer diversen, flexiblen Organisation - woran scheitern momentan viele? Laut einer Studie von Heidrick & Struggles glauben nur 52 Prozent der Führungskräfte, dass ihr Unternehmen derzeit die besten Talente anwerben und halten kann. Daraus er­geben sich mindestens drei Handlungsfelder: Überdenken der Workforce-Strategie, Aufbau einer integrativen Unternehmenskultur und eine Stärkung der Führungsqualitäten.

Die Antwort ist also einfach: es reicht nicht, die Workforce-Strategie auf mehr Diversität auszurichten und top-down Diversity-Trainings durchzuführen. Wir brauchen eine neue, gemeinsam geschaffene Kultur, und das in zweierlei Hinsicht.

Diversität braucht Inklusion

Einmal müssen wir ein Umfeld schaffen, in dem die Menschen mit ihren Unterschieden integriert werden und sich wohlfühlen. Diversität scheitert ohne Inklusion. Dazu braucht es entsprechende Unternehmenswerte, die gelebt werden. Man darf die Menschen nicht nur zur Party einladen, man muss sie auch zum Tanzen auffordern. 2030 werden die Millennials zwischen 33 und 48 Jahre alt und damit "die Norm" sein. Ihre Art, das Business zu betrachten, wird zum Standard werden. Zusammenarbeit, Agilität und Pluralismus werden Werte sein, die nicht nur akzeptiert, sondern erwartet werden.

Darüber hinaus braucht es eine Kultur, die Raum und Zeit gibt, sich von seinen alltäglichen Aufgaben zu lösen, um mit neuen Technologien zu spielen, sie auszuprobieren, Fehler zu machen. Einer neuen Erfindung gehen unzählige Fehl­versuche voraus.

Hierfür braucht es eine Kultur im Unternehmen - und eben eine multidimensional diverse Organisation: Menschen, die aus unterschied­lichen Perspektiven denken und miteinander Möglichkeiten erarbeiten. Dann können Digitalisierung und InnovationInnovation in Zukunft gelingen. Alles zu Innovation auf CIO.de

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