Techniktrends des Jahres 2005

Die Modelle für eine bessere Zukunft

Die Pricing-Modelle, so erwartet der Schweizer Informations-Management-Professor Brenner, werden entscheiden, welche Technologie 2005 dominieren wird. Wi-Fi, WLANWLAN, UMTS, Bluetooth oder gar der digitale Fernsehstandard DVB-T: „Unternehmen entscheiden ad hoc. Egal auf welcher Technologie: Mobile Anwendungen werden kommen“, so Brenner, der in zwei bis drei Jahren eine Marktkonsolidierung erwartet. Alles zu WLAN auf CIO.de

Das „Aufbohren“ der Wireless-LAN-Technologie hin zur Mobilfunktechnologie WiMax (Worldwide Interoperability for Microwave Access) ist noch Zukunftsmusik. Über erste Experimente reicht diese Technologie noch nicht hinaus, die es laut Deutsche BankDeutsche Bank Research möglich machen soll, einen Zelldurchschnitt von 50 Kilometern mit Übertragungsraten von 70 Megabit pro Sekunde zu versorgen. „Hat man sich gerade an UMTS gewöhnt, kommt WiMax“, sagt Höß vom IAO, der der Preispolitik der Anbieter eine wesentliche Rolle für einen ökonomischen Einsatz zuschreibt. Ende des Jahrzehnts ist für WiMax mit gangbaren Lösungen zu rechnen. Top-500-Firmenprofil für Deutsche Bank

Flexible Services und Produkte kommen

Schon längst versprochen sind hingegen Anwendungen im Bereich des flexiblen Zuschaltens von IT-Leistungen, bekannt unter den Begriffen On Demand oder Organic IT. „Praktischer Nutzen ist für einen Großteil der Unternehmen jedoch noch nicht da“, sagt IAOWissenschaftler Höß, sieht jedoch Potenzial in der Zusammenschaltung von unternehmensweiten und - übergreifenden Rechnerressourcen – Stichwort Grid-Computing – für die Erweiterung und Auslastung von Rechnerleistungen. „Für die Grundkapazität von etwa 80 Prozent ist in den Unternehmen ja gesorgt“, so Buchta von A.T. Kearney, „nur im Spitzenlastbereich lohnt sich das Zumieten von Serverkapazitäten.“

Dass Hardwarehersteller Absatzprobleme hätten, spekuliert Buchta, würde entsprechende Angebote erschwinglich machen. Kritisch sieht Buchta allerdings die On-Demand- Nutzung von Anwendungen. „Beispiel SAPSAP: Das unternehmensübergreifende Pooling von Anwendungen klappt nicht, weil die Anforderungen aus den einzelnen Unternehmen zu unterschiedlich sind.“ Auch O’Neill sieht den Bedarf lediglich im „Server-Provisioning“ - dem Zukaufen von Serverkapazitäten: „Die Serverhardware installiert sich selbst und passt sich der Kapazität an“, sagt O’Neill, der von der Kapazität auf Anruf spricht. Die Kapazität organisiert sich selbst – jedenfalls hier und da in 2005. Der Trend, so verallgemeinert Brenner, gehe in Richtung Flexibilisierung. „On Demand schafft die Möglichkeit, flexibel Services und Produkte zu beziehen und verbrauchsabhängig abzurechnen – so lassen sich fixe in flexible Kosten ummünzen.“ Alles zu SAP auf CIO.de

Das bisher am meisten unterschätzte Thema sind die Funketiketten: „RFID wird in die Breite gehen“, erwartet Wissenschaftler Brenner, „die Schlacht wird sicher nicht nur im Future Store der MetroMetro geschlagen.“ Zahlreiche andere Anwendungen werden entstehen: Da klebt eine Schweizer Privatklinik etwa Funketiketten auf sein OP-Besteck, um nachvollziehen zu können, wie oft es benutzt wurde. Oder ein Flugzeugbauer kennzeichnet seine mehrere tausend Euro teuren Werkzeuge mit RFIDs. Werden sie nach Gebrauch nicht in den Werkzeugkasten zurückgebracht, vermeldet er das automatisch. „In der Logistik, zur Absicherung und zur Verfolgung werden RFIDs vermehrt zum Einsatz kommen“, so Brenner. Meta-Group-Analyst O’Neill sieht noch Defizite: „Die Stückpreise schrecken Nutzer noch ab, zudem ist die Infrastruktur, die für die Funketiketten nötig ist, sehr aufwändig.“ Dennoch meint Mendel von Forrester: „Ende 2005 wird sich die Technik im Einzelhandels- und Automobilbereich etabliert haben“. Top-500-Firmenprofil für Metro

Noch zehn Jahre länger braucht die Entwicklung der selbst organisierten Biocomputer, die mit gehirnähnlichen Strukturen eigene Lösungen schaffen. Herkömmliche Chips sind nämlich in ihrer Verkleinerung am Ende der Machbarkeit angekommen. Nur fünf Atome dick ist deren isolierende Schicht noch. Da müssen dreidimensionale Chips her – und wenn gar nichts mehr hilft, dann Biocomputer. Ein Chip, der mitdenkt – eine (noch) ferne Vision.

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