T-Systems vor IBM
Die Top IT-Service-Dienstleister in Deutschland
- T-Systems erwirtschaftete 4,8 Milliarden Euro, Dimension Data als Letzter in den Top Ten 440 Millionen
- Ein harter Preiswettbewerb und Industrialisierungseffekte prägen das Segment
- Marktpreise und Leistungen lassen sich für Kunden immer leichter transparent vergleichen. Das drückt die Preise
Anbieter von IT-Services bewegen sich in Deutschland in einem "schwierigen Marktumfeld", schreibt der Kaufbeurener Berater Lünendonk. IT-Service heißt hier: Betrieb von Rechenzentren und Anwendungen. Lünendonk hat sich die Player angesehen, tut sich aber schwer, sie in ein Ranking zu bringen. Stattdessen werden die IT-Service-Unternehmen alphabetisch angeordnet.
Die Kaufbeurener wollen die IT-Service-Unternehmen deshalb nicht ranken, weil Leistungs- und Kundenstrukturen sehr unterschiedlich seien. Das erschwere den direkten Vergleich. Lünendonk sieht die Liste als "Marktstichprobe".
Das liest sich bei den IT-Beratungs- und Systemintegrationshäusern anders, dort gibt es eine klare Rangfolge. Demnach ist T-SystemsT-Systems nicht mehr der führende Berater, sondern liegt in diesem Jahr hinter IBMIBM und Accenture. Doch die Spitze im Segment IT-Service-Unternehmen ist nach wie vor Magenta: T-Systems führt vor IBM und der Finanz Informatik, jedenfalls, wenn man den Umsatz in Deutschland zur Grundlage einer Reihenfolge macht. Top-500-Firmenprofil für T-Systems Alles zu Outsourcing auf CIO.de
Computacenter, HP und Atos im Mittelfeld
Das Mittelfeld besteht nach dieser Logik aus ComputacenterComputacenter auf Rang vier, dann kommen Hewlett Packard Deutschland Services, AtosAtos IT Solutions und die GAD Gruppe. Auf den hinteren Plätzen ergänzen die Fiducia, BWI Informationstechnik und Dimension Data die Top Ten. Top-500-Firmenprofil für Atos Top-500-Firmenprofil für Computacenter
- 25 führende IT-Service-Firmen
Die "Lünendonk-Liste 2015: 25 führende IT-Service-Unternehmen in Deutschland 2014" führt die untersuchten Anbieter in alphabetischer Reihenfolge an, nicht nach Umsatzzahlen. - Platz 9: BWI Informationstechnik
Auf Rang neun liegt die BWI Informationstechnik mit 643 Millionen Euro Umsatz (2013: 642 Millionen). - Platz 8: Fiducia
Die Fiducia besetzt mit einem Erlös von 734 Millionen Euro den achten Rang (2013: 733 Millionen). - Platz 7: GAD eG
Auf Platz sieben liegt die GAD eG mit einem Umsatz von knapp 774 Millionen Euro (2013: 761 Millionen). - Platz 6: Atos
Ab Rang sechs kommen die Unternehmen nicht mehr über die Eine-Milliarde-Umsatz-Marke in Deutschland. Atos erlöste 992 Millionen Euro (2013: 1,1 Milliarden). - Platz 5: HP
Hewlett Packard Deutschland Services erwirtschaftete 1,34 Milliarden Euro, das entspricht dem fünften Rang (2013: 1,37 Milliarden). - Platz 4: Computacenter
Computacenter belegt mit einem Erlös von 1,45 Milliarden Euro Platz vier (2013: 1,5 Milliarden). - Platz 2: IBM
Platz zwei nimmt IBM ein mit einem Erlös von 2,57 Milliarden Euro (2013: 2,54 Milliarden). - Platz 1: T-Systems
Geht es nach dem Umsatz in Deutschland, liegt T-Systems vorn. Der Magentafarbene Riese erwirtschaftete 2014 knapp 4,8 Milliarden Euro nach gut fünf Milliarden im Jahr 2013.
Wenn Lünendonk von einem "schwierigen" Marktumfeld spricht, bedeutet das in diesem Fall ein summiertes Umsatzwachstum von nur gut einem halben Prozent. Unter den Top Ten verzeichneten in den vergangenen zwölf Monaten sechs Firmen Umsatzsteigerungen. Deutlich aber fällt das Plus nur bei Dimension Data aus. Die Bad Homburger setzten 2014 rund 440 Millionen Euro um, 2013 waren es 224 Millionen.
T-Systems verliert etwas Umsatz
Spitzenreiter T-Systems hat dagegen verloren. Erwirtschaftete das Unternehmen in Deutschland mit IT-Services im Jahr 2013 noch gut fünf Milliarden Euro, waren es 2014 nur noch knapp 4,8 Milliarden. Der Vergleich des Umsatzes von Erst- und Zehntplatziertem zeigt, wie weit die Top Ten auseinanderklaffen.
Werden die Erlöse aller 25 untersuchten Anbieter zusammengezählt, ergibt sich für 2014 ein Volumen von knapp 18 Milliarden Euro. Sie beschäftigen 70.836 Mitarbeiter nach 71.083 im Vorjahr.
Insgesamt hatten die IT-Service-Anbieter mehr Geld erwartet. In einer vergleichbaren Studie aus dem Vorjahr rechneten sie sich für 2014 ein Umsatzplus von 3,3 Prozent aus. Dass dies so deutlich verfehlt wurde, führt Lünendonk auf den "harten Preiswettbewerb und Industrialisierungseffekte in der IT" zurück.
Fallende Preise und kleinere Outsourcing-Verträge
Dazu Mario Zillmann, Leiter Professional Services bei Lünendonk: "Gerade bei Neuverhandlungen von Outsourcing-Verträgen fallen die Preise in den Ausschreibungen oftmals deutlich, während die Ausschreibungspakete tendenziell ebenfalls kleiner werden." Er erklärt: "Darüber hinaus führen Effizienzverbesserungen wie StandardisierungStandardisierung, VirtualisierungVirtualisierung und Automatisierung sowie eine stärkere Verlagerung von IT-Leistungen an Near- und Offshore-Standorte zu niedrigeren Marktpreisen für IT-Services. Gleichzeitig werden die Marktpreise und Leistungen immer transparenter und vergleichbarer." Alles zu Standardisierung auf CIO.de Alles zu Virtualisierung auf CIO.de
Dennoch zeigen sich die IT-Service-Anbieter optimistisch. Für das laufende Jahr rechnen sie mit einem Wachstum von 3,0 Prozent. Mit Blick auf 2016 halten sie 3,4 Prozent für realistisch.