TomTom, Gavin, Navigon
Die Überlebensstrategien der Navi-Anbieter
Wer glaubt, dass stark wachsende Verkaufszahlen ein gutes Zeichen für einen profitablen Markt sind, der irrt - zumindest, was den Markt für Navigationslösungen angeht. Zwar entwickeln sich die Orientierungshilfen für Autofahrer einer Umfrage des Beratungsunternehmens Gartner zufolge zu echten Verkaufsschlagern. So gaben die meisten der 2000 in den USA und in Deutschland befragte Konsumenten an, dass GPS-Hilfen ganz oben auf ihrem Wunschzettel stehen, weit etwa vor akustischen Einparkhilfen und Freisprecheinrichtungen für Mobiltelefone.
Verantwortlich für die große Beliebtheit solcher Geräte seien einerseits aggressive Verkaufskampagnen der Hersteller, andererseits aber das gewachsene Umwelt- und Preisbewusstsein der Konsumenten. Die, so Gartner Analyst Thilo Koslowski, schauten angesichts hoher Treibstoffpreise und dramatischer CO2-Emissionen nach kostengünstigen und umweltfreundlichen Wegen, den Spritverbrauch ihrer Fahrzeuge zu senken. Navigationssysteme seien da eine gute Möglichkeit.
Für die Hersteller bringt das dennoch Probleme: Sie müssen mit drastisch fallenden Verkaufspreisen leben und zudem mit wachsendem Wettbewerb und einer Vielzahl unterschiedlicher Geräteplattformen umgehen.
Für das Jahr 2012 erwartet Gartner daher einen Durchschnittspreis von gerade einmal 49 US-Dollar für ein Personal Navigation Device (PND). Das seien nur noch zehn Prozent des Ladendurchschnittspreises von 2004, so Koslowski. Möglicherweise werde es sogar noch billigere Lösungen geben, weil die Käufer zugunsten des Preises zum Beispiel auch eingeschränktes Kartenmaterial in Kauf nähmen.