Gespräch mit HP-Manager Shaw

Die Virtualisierungs-Strategie von HP

20.04.2010
Von Hartmut  Wiehr
HPs Software-Portfolio wurde nach den Akquisitionen von Mercury, Peregrine und weiteren Programmen neu strukturiert und umfasst jetzt auch das Management von Virtualisierung.
HPs Software-Portfolio wurde nach den Akquisitionen von Mercury, Peregrine und weiteren Programmen neu strukturiert und umfasst jetzt auch das Management von Virtualisierung.

Trete zum Beispiel ein Hardware-Problem auf, müssen die Administratoren wissen, welche virtuelle Maschinen und welche auf ihnen laufenden Applikationen involviert sind. Diese Discovery-Funktionalität sollte zeitnah und dynamisch erfolgen, zum Beispiel mindestens einmal pro Tag. Und sie sollte Möglichkeiten umfassen, virtuelle Maschinen im Bedarfsfall schnell auf einen anderen physikalischen Server verschieben zu können.

Je nach dem, auf welchen virtuellen Maschinen bestimmte Anwendungen als Gastsysteme untergebracht sind, entscheidet sich auch, wohin sie ausgelagert werden können – physikalische Server sollten nur eine begrenzte Anzahl von virtuellen Maschinen und Anwendungen aufnehmen, je nach Güteklasse beziehungsweise geschäftskritischer Bedeutung. Eine schnelle Reaktion auf ein Hardware-Problem sollte so innerhalb von 90 Sekunden abgewickelt werden können – das ist zwar nicht „real time", aber laut Shaw noch ausreichend.

Virtualisierung auch von systemkritischen Applikationen möglich

Bei HP teilt man die von VMware verbreitete Ansicht, dass sich die Unternehmen, die bereits Server-Virtualisierung einsetzen, nach Abschluss der Konsolidierungsphase nun in Richtung Flexibilisierung der Infrastruktur und Business Continuity oder Disaster Recovery bewegten. Zusätzlich sieht man den Beginn einer Welle von Private Clouds, die auf den gleichen Virtualisierungsmethoden, insbesondere auf Automatisierung, aufsetzen würde.

Doch die meisten Kunden würden noch immer nur Test- oder Entwicklungsumgebungen auf virtuellen Servern fahren. Geschäftskritische Anwendungen wie SQL- oder Oracle-Datenbanken und ERP-Software könnten zwar inzwischen auch auf virtuellen Hosts implementiert werden und Hochverfügbarkeits- und Sicherheitskriterien genügen, doch scheuten die meisten Unternehmen noch davor zurück.

Immerhin beobachtet man bei HP, dass zunehmend auch Anwendungen wie Exchange oder Web-Server auf virtuelle Maschinen verlagert werden. HP könne dafür Management-Werkzeuge wie die Steuerung von Verfügbarkeit und Performance zur Verfügung stellen. Dauerten Testphasen für den Umzug von Anwendungen bisher bis zu drei Monaten, läßt sich diese Zeit unter den Bedingungen von Virtualisierung auf nur noch acht Stunden senken, berichtet Shaw.

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