Flightright-Chef Legler
Die Weihnachtsfeier wird dieses Jahr zur Herausforderung
CIO.de: Für welchen Zeitraum planen Sie, dass Sie mit Einschränkungen rechnen müssen?
Sebastian Legler: Ich gehe nicht davon aus, dass wir als Firma in 2020 noch einmal alle in einem Büro zusammen kommen können. Zumindest nicht solange es Distanzregeln gibt. Das stellt uns auch vor ganz neue Herausforderungen, z.B. fragen wir uns wie unsere Weihnachtsfeier dieses Jahr aussehen könnte.
CIO.de: Wer erarbeitet das Vorgehen, etwa das Hygienekonzept?
Sebastian Legler: Wir haben ein Team, das sich regelmäßig mit den aktuellen Entwicklungen befasst. Daraus entstand auch unser Hygienekonzept, mit dem wir den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seit einiger Zeit wieder erlauben - auf freiwilliger Basis - aus dem Büro zu arbeiten.
CIO.de: Wie haben bisher die Mitarbeiter auf die Maßnahmen reagiert?
Sebastian Legler: Insgesamt waren die Reaktionen positiv. In den ersten Tagen gab es bei einigen KollegInnen Unverständnis über die Schließung unserer Büros. Aber ich denke, die Belegschaft unterstützt die Schutzmaßnahmen und möchte das Home Office in Teilen auch nicht missen. In dieser Hinsicht kam es schon zu einem recht deutlichen Kulturwandel in den letzten Wochen.
Sebastian Legler: Zu zweit im ICE von Berlin nach Hamburg
Bereits als Student der Harvard Business School gründete Sebastian Legler sein eigenes Unternehmen, das sich für Verbrauchertransparenz im Versicherungsbereich einsetzte. Danach sammelte er einige Jahre Erfahrung als Unternehmensberater, bevor er bei dem Fluggastportal Flightright einstieg. Dort verantwortete er zunächst als CFO und COO die Unternehmensfinanzen und die Bearbeitung der Fälle, heute ist er CEO von Flightright und verantwortlich für rund 140 Mitarbeiter.
Legler liebt das Reisen, darum hat Corona nicht nur beruflich, sondern auch privat "einen großen Effekt" auf sein Leben: "Eine Weltreise, die ich für dieses Jahr geplant hatte, musste ich leider absagen. Aber auch im Alltag bin ich immer wieder verwundert, wie weitreichend die Auswirkungen dieser Krise sind - im ICE von Berlin nach Hamburg kurz nach Beginn der Pandemie waren ein anderer Fahrgast und ich die einzigen Passagiere, das hätte es vor Corona nie gegeben."
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