Erst IT-Chef, jetzt Dozent
Die zweite CIO-Karriere
Als Ruheständler ist man Herr seiner Zeit - dachte jedenfalls Klaus Hahnenfeld. Doch das Mitglied des "CIO"-Redaktionsbeirates konnte dann doch nicht zur Zehn-Jahres-CIO-Gala kommen. Dabei wollte Hahnenfeld den Kollegen gerne von seiner neuen Aufgabe erzählen: "Ich unterrichte seit September 2010 an der Fachhochschule Mainz die unterschiedlichen Kulturen von Verwaltung und IndustrieIndustrie", sagt Hahnenfeld. Bis Mitte des vergangenen Jahres war er Geschäftsführer von BWI Informationstechnik. Zuvor war er der IT-Direktor des Verteidigungsministeriums und Leiter des Gründungsstabs IT-Gesellschaft. Top-Firmen der Branche Industrie
Klaus Hahnenfeld, Dozent an der FH Mainz: "Nach wie vor bin ich ratlos, wenn ich merke, wie im Bereich der öffentlichen Verwaltung negativ über PPP geplappert wird." |
Hahnenfeld, so berichtet er selbst, schildert den Studenten den Verlauf eines PPP-Projekts, das er besonders gut kennt: "Herkules". Anhand dieses Paradebeispiels sollen die Nachwuchstalente Probleme eines "komplexen Projektes" kennenlernen und mit diesem Wissen in der Lage sein, auch kleinere PPP-Vorhaben zu konzipieren und durchzuführen.
Hahnenfelds Master-of-Laws & Business-Studenten, die mindestens zwei Jahre Berufserfahrung nachweisen müssen, kommen aus ganz unterschiedlichen Bereichen: Es gibt Juristen, Betriebswirte, Ingenieure, Architekten und Wirtschaftsprüfer. Der Grundsatz, verschiedene Talente im Studiengang zu vereinen, gilt auch für die Lehrenden. Professor Martin Weber, der Leiter des Studiengangs, legt Wert auf eine gute Mischung aus Praktikern und Hochschullehrern.
Hahnenfeld stellt den Studenten in seiner Veranstaltung die vielen - teilweise verborgenen - Hindernisse auf dem Weg zum PPP-Vertrag vor und erläutert die unterschiedlichen Kulturen von Verwaltung und Industrie. "Nur mit dem Verständnis beider Kulturen kann eine strategische Partnerschaft vereinbart und gelebt werden", sagt er. Die konkrete technische Ausgestaltung von PPP-Verträgen ist für ihn dabei eher zweitrangig.