Teams, Slack, Zoom & Co.
Diese Collaboration-Trends werden wichtig
Das Metaverse ist erstmal kein Thema
Zu den Trends, die nicht mehr besonders heiß sind, gehört indes das Metaverse. Anbieter hatten die Idee von Meetings über virtuelle oder Mixed-Reality-Headsets angepriesen. Produkte wie Horizon Workrooms von Meta oder die 3D-Umgebungen von Startups wie Virbela oder Mytaverse, in denen sich Benutzer mit Avataren in einem virtuellen Raum bewegen können, wurden gehypt. In den letzten Monaten wurde das Thema dann aber vom Überthema Generative AI überschattet.
"Das bedeutet nicht, dass das Interesse am Metaverse verschwunden ist", stellt DGW-Managerin Janes fest. Aber das Thema sei für das "das Hier und Jetzt" wohl noch zu groß. Das könne sich ändern, "wenn wir uns weiterentwickeln und neue Generationen von Arbeitnehmern hinzukommen." Vielleicht wird Apples Ankündigung des Mixed-Reality-Headsets Vision Pro einen neuen Hype entfachen, doch momentan interessieren sich Unternehmen für andere Produktivitäts-Tools.
Und diese kommen wohl in Zukunft vor allem in Form integrierter App-Suiten von großen Anbietern wie Microsoft und Google. Anwender dürften einzelne, für bestimmte Anwendungsfälle optimierte Produkte meiden und zu integrierten tendieren - schon aufgrund der niedrigeren Gesamtkosten. Schienen Best-of-Breed-Apps in den vergangenen Jahren noch die Oberhand zu behalten - man denke an Slack für Team-Chats oder Zoom für Videokonferenzen - haben nun die stark verbesserten Office-Suiten Microsoft 365 und Google Workspace übernommen.
Die App-Pakete wurden stark verbessert und tief in andere Anwendungen wie Office oder E-Mail integriert. "Der Wechsel von Nischenlösungen zu konvergenteren Geschäftsanwendungen ist schon seit Jahren im Gange", so Castañón-Martínez. Im Vergleich dazu seien Einzellösungen eingeschränkt und würden Technologiesilos aufrechterhalten, was eines der größten Hindernisse für Produktivität sei. Zwar könnten App-Integrationslösungen und offene APIs helfen, Einzellösungen miteinander zu verbinden, aber nativ integrierte Suiten seien für Benutzer letztendlich bequemer.
Anbieter wie Zoom und Slack hätten das längst verstanden. Zoom komme aus dem Bereich der Videokonferenzen, habe sich aber zu einem vollwertigen Anbieter von "Unified Communications as a Service" entwickelt, einschließlich Telefonie und Whiteboard-Tool. Slack sei zunächst als Messaging-Anwendung erfolgreich gewesen und habe dann Video- und Telefoniefunktionen integriert. Es gebe eine native Funktion für Sprachanrufe sowie mit Huddles ein einfaches Tool für Sprach- und Videokonferenzen und mit Clips eine Lösung zum Versenden kurzer Videonachrichten.
Für die Softwareanbieter sei der Funktionszuwachs eine gute Gelegenheit, Upselling zu betreiben und ihre Präsenz bei bestehenden Kunden auszuweiten, so Castañón-Martínez. Viele Unternehmen müssten derzeit mit Budgeteinschränkungen zurechtkommen und versprächen sich von integrierten Lösungen Kosteneinsparungen. "IT-Entscheider sind heute vorsichtiger und bevorzugen Produktsuiten gegenüber Einzellösungen" resümiert der Analyst. (hv)